...und nun kommen wir schon zu Station Nummer 3 auf unserer großen Reise. Während der Sri Lanka Rundreise waren wir immer wieder auf der Suche nach einem günstigen Flug zu unserer nächsten Destination. Zwei Wochen vor Ablauf des Visums wurden wir fündig, es sollte per Nachtflug von Colombo über Kuala Lumpur nach Hanoi gehen. Es war also Vietnam! Doch bevor wir in Vietnam ankommen sollten, standen wir noch vor einer kleinen Hürde am Flughafen. Die Fluggesellschaft wollte uns beim Check-In zunächst aufgrund eines fehlenden Ausreisenachweises nicht mitnehmen. Ohne diesen würde man uns wohl die Einreise verweigern. Dabei hatten wir bereits ein genehmigtes e-Visum. Visum hin oder her ohne Nachweis über die Ausreise aus Vietnam wollte man uns nicht mitnehmen. Nach einiger Zeit des Diskutierens gab der Verantwortliche der Airline nach und wir durften auf eigene Verantwortung mitfliegen. Also buchten wir vorsichtshalber für den letzten Tag des Visums online noch zwei Bustickets nach Kambodscha. Naja sicher ist sicher...und da war er der "große" Moment, niemand interessierte sich für die Ausreise. Einer üblichen Passkontrolle folgte das schnelle Zücken des Stempels und Schwups da waren wir ohne Probleme im Land! Nun hatten wir zwar schon mal ein Busticket für die Weiterreise, aber ob wir überhaupt so lange in Vietnam bleiben wollten, wussten wir noch überhaupt nicht. Aber ans Weiterreisen wollten wir auch noch gar nicht denken...
Da waren wir in Hanoi, die Hauptstadt Vietnams und die zweitgrößte Stadt des Landes. Über unser erstes Hotel buchten wir vorab noch einen Transfer vom Flughafen ins Zentrum. Auf der Fahrt bekamen wir bereits die ersten Eindrücke über den zunächst chaotisch wirkenden Verkehr, der uns in Vietnam erwarten sollte. Wo man nur hinschaute, sah man unzählige Mopeds auf den Straßen, die sich wirr durch den Verkehr schlängelten. Da wir bereits eine kleine Kreuzfahrt in die Halong-Bay ab dem nächsten Tag gebucht hatten, wollten wir keine Zeit verschwenden und stürtzten uns kurz nach dem Einchecken im Hotel in das Getümmel der Stadt. Das Oldquarter war voll von Menschen und Mopeds und so standen wir schon vor dem ersten Problem, wie überquert man eine Straße bei all dem Verkehr, wenn keine Ampel in Sicht ist? Es kostete zunächst zwar etwas Überwindung, aber man muss einfach langsam loslaufen und nicht stehen bleiben. Die Massen an kleinen Zweirädern umkurven einen und so bahnten wir uns unseren Weg.
Um einen kleinen Fussabtritt in der Stadt zu lassen, besuchten wir das Note Café, hier bekommt man neben einer kleinen Nachricht an seiner Bestellung auch die Möglichkeit, Botschaften auf Klebezetteln an der Wand zu hinterlassen. Wir schrieben kleine Botschaften auf Klebezettel, suchten einen geeigneten Platz und hinterließen so etwas für andere Besucher des kleinen, süßen Cafés. Vom Note Café aus ging es weiter zum Hoan Kiem Lake. Hier herrschte ein buntes Treiben der Vietnamesen. Einige machten Kraftsport, andere versuchten sich zu unserer Begeisterung an einer Runde Jianzi. Eine Art von Hacky Sack mit einem "Ball", der einen an einen Federball erinnert. Sehr witzig anzusehen.
Es gab aber auch Gruppen von Vietnamesen, die Gymnastikkurse oder Tanzunterricht am See nahmen. Sowas hatten wir zuvor auch noch nicht gesehen. Neben all dem bunten Treiben ist Vietnam aber auch für sein typisches, leckeres Essen bekannt. An quasi jeder Straßenecke stehen Streetfood-Stände, an den es lokale Spezialitäten zu probieren gibt und wir wurden nicht entäuscht. Seien es frische Frühlingsrollen, Hähnchen mit Zitronengras-Kokosmilchsauce oder die typisch vietnamesiche Nudelsuppe Phở. Nachdem Essen ließen wir den langen Tag ausklingen und freuten uns nur noch auf unser Bett. Auch wenn wir zunächst nur einen Tag in dieser wunderbaren Stadt hatten, freuten wir uns bereits auf einen erneuten Besuch nach unserer kleinen Kreuzfahrt.
Nach unserem kleinen Ausflug in die Halong-Bay waren wir zurück in Hanoi. Am Abend trafen wir uns mit drei Päarchen, die wir auf unserem Trip kennengelernt hatten. In einem tollen Restaurant hatten wir im 8. Stock nicht nur ein tolles Essen und einen wunderbaren Blick auf das Nachtleben von Hanoi sondern auch noch einen schönen Abschluss für unseren Ausflug in die Halong-Bay. Am nächsten Tag erkuneten wir weiter die Stadt und ich wagte mich erstmals fernab der Heimat zu einem Friseur. Ich wollte ja nicht wie ein Hippi durch die Welt reisen! Anschließend ging es zu einem Highlight unseres Hanoi Aufenthalts. Wir fuhren zum Lotte Tower, einem der höchsten Gebäude von Hanoi. Von der Aussichtsplattform im 65. Stock hatten wir einen atemberaubenden Blick über Hanoi. Eine absolute Empfehlung für jeden, der Hanoi besucht. Neben all der Hektik und dem vielen Verkehr hat diese Stadt ihren eigenen Charme und viele sehenswerte Dinge, die es zu erkunden gibt. Von hier aus führte uns unser Weg weiter in den Norden des Landes.
Wir wurden an unserem zweiten Tag in Vietnam von unserem Hotel in Richtung Halong-Bay abgeholt. Da waren wir also auf dem Weg zu unserer ersten Kreuzfahrt, dass die so schnell in unserem Leben kommen würde, hätten wir uns vor ein paar Monaten noch nicht vorstellen können. Aber naja manchmal ändern sich Pläne ja. Auf der Fahrt lernten wir bereits einige Mitstreiter kennen. Nach etwa drei Stunden waren wir im Hafen angekommen und wir konnten die ersten Kargfels-Inseln der Bucht sehen. Mit einem kleinen Boot ging es zu unserem kleinen schwimmenden Hotel für die nächsten drei Tage. Mit lediglich 24 Kabinen war die Anzahl der Passagiere überschaubar und kurz nach dem Boarding wurden auch schon die Anker gelichtet. Die Entdeckungstour durch die Halong Bay, bzw. die Bai Tu Long Bay konnte also beginnen. Die Bai Tu Long Bay hat die gleiche Landschaft wie die Halong Bay zu bieten, jedoch verkehren deutlich weniger bis kaum Schiffe, also wie geschaffen für ein unvergessliches Naturerlebnis. Wir sollten in den kommenden Tagen nicht entäuscht werden.
Nach einer kurzen Sicherheitsbelehrung bezogen wir unsere unfassbar schöne Kabine und nach etwa zwei stündiger Fahrt legten wir bereits zum ersten mal zwischen den Kargfelsen an, um in ein kleineres Boot zu steigen. Kayaking stand auf dem Plan. Angeführt von Long, unserem Guide der nächsten Tage, genossen wir den Ausflug und auch der Wettergott musste auf unserer Seite gewesen sein, denn Sonnenschein und blauer Himmel sind eher eine Seltenheit in der Halong Bay.
Nachdem wir wieder zurück an Board waren, schickten wir erstmals unsere Drohne in den Himmel und was wir da zu sehen bekamen, war einfach nur atemberaubend. Kleine unbewohnte Felsen die aus dem Wasser ragen, für uns eines der Naturschauspiele, die man in seinem Leben mal gesehen haben sollte. Am folgenden Tag besuchten wir auf einem Ruderboot ein Fischervillage und bekamen Einblicke in die Entstehung von Perlen und Perlenschmuck. Zum Mittag stand ein Besuch einer kleinen Insel mit einem anschließenden BBQ am Strand auf dem Tagesprogramm. Nach einem erneuten Kayakausflug konnten wir mal wieder einen Sprung ins kühle Nass der Bai Tu Long Bay wagen. Nach einem hervorragenden Dinner ließen wir den Abend mit ein paar anderen Päarchen ausklingen. Am folgenden Tag wurden nach dem Frühstück ein letztes Mal die Anker gelichtet und wir steuerten wieder den Haiphong Hafen an. Unsere Kreuzfahrt neigte sich so langsam dem Ende zu. Doch bevor wir den Hafen erreichten, genossen wir die letzten Momente auf dem Sonnendeck. Hinter uns lagen zwei tolle Tage mit tollem Essen, vielen schönen Ereignissen, Kennenlernen toller Menschen und einer einzigartigen Natur. Jeder Vietnam-Urlauber sollte einen Ausflug in die Halong Bay machen, sonst verpasst man eine Schönheit dieses Landes. Aber wie so immer im Leben geht alles Schöne irgendwann vorbei und so bestiegen wir unseren Bus, der uns zurück nach Hanoi bringen sollte. Aber auf uns sollten ja noch viele weitere neue Eindrücke warten...
Die Tour durch den Norden Vietnams starten wir in Cao Bang und erstmals bestiegen wir in Vietnam einen Sleeper-Bus. Grundlegend eine gute Idee, Schlafbus als Fortbewegungsmittel zu nutzen, allerdings sind die Liegeflächen auf die Körpergrößen von Asiaten ausgerichtet und somit für uns teilweise etwas zu klein. Aber wir wussten uns damit zu arragieren und somit nutzen wir die Nacht zur Fortbewegung von Hanoi nach Cao Bang.
In den frühen Morgenstunden erreichten wir Cao Bang und zu unserem Glück konnte wir bereits zu dieser Zeit bei unserer Unterkunft einchecken. Wir mussten es nur schaffen, die Eigentümer zu wecken, aber auch das gelang uns. Wir organisierten uns einen Roller und entdeckten in den nächsten Tagen die bezaubernde Landschaft der Umgebung. Mit den Ban Gioc-Detian Wasserfällen besuchten wir eines unserer Highlights der gesamten Vietnam-Rundreise. Es sind die viertgrößten Wasserfälle der Erde und sie liegen direkt auf der vietnamesich-chinesischen Grenze. Einfach nur atemberaubend, wie ein solch schönes Naturschauspiel zwei Länder trennt. Das ganze Ausmaß und die komplette Schönheit dieser Ortes zeigte uns aber wieder einmal erst unsere kleine Spark, die nebenbei mit China noch ein weiteren Länderpunkt sammelte. Vom Boden aus konnte wir nur die unteren Fälle sehen, aber von oben sah man nicht nur eine weitere Ebene der Wasserfälle, sondern auch noch die umliegende Landschaft. Ein absolut sehenswertes Fleckchen Erde.
Nach unserem zweitägigen Aufenthalt begaben wir uns in den frühen Morgenstunden auf den Weg in Richtung Ha Giang. Auf diesem Weg sollte die bisher schlimmste Busfahrt unserer Reise auf uns warten. Bergauf, bergab, ein rasanter Busfahrer und sehr kurvige Straßen, die mit der Zeit immer schlechter wurden, vertrug nicht jeder unserer Mitreisenden. Aber naja was rauskam wurde in der folgenden Frühstückspause wieder aufgefüllt und erwartungsgemäß kurze Zeit später wieder...aber lassen wir das! Wir versuchten uns auf die Natur zu konzentrieren, die wir passierten und ließen das saftige Grün einiger Reisfelder auf uns wirken. Nach acht Stunden hatten wir unser nächstes Ziel erreicht.
Auf Empfehlung unserer Gastgeberin fuhren wir kurz nach der Ankunft mit einem Roller auf einen nahegelegenen Hügel und so konnten wir ein tolles Panorama über die ganze Stadt einfangen. Am nächsten Morgen brachen wir direkt nach dem Frühstück mit unserem Roller in Richtung Hoàng Su Phì auf. In dieser Provinz sollen die schönsten Reisterrassen des Landes zu finden sein. Wir hatten zwar eine dreistündige Fahrt vor uns, aber die nahmen wir gern auf uns. Zunächst einmal ging es auf einer großen Landstraße etwas gen Süden und wir konnten schnell einiges an Strecke zurücklegen. Nach etwa einer Stunde bogen wir ab und die Straßen wurden allmählich etwas schlechter und enger, also kamen wir nur noch langsamer vorwärts. Das war aber auch garnicht schlimm, denn der Ausblick auf die Natur entschädigte uns. Wir schlängelten uns an den Hängen entlang und so verging die Zeit und wir erreichten zunächst einen kleinen Ort, indem wir eine kurze Pause einlegen wollten. Das wir hier einen der schönsten Momente unserer Vietnam-Reise erleben sollten, konnten wir uns da noch nicht vorstellen. Kaum hatten wir ein schattiges Plätzchen gefunden, kam aus dem Haus, vor dem wir parkten, eine Einheimische heraus und lud uns zu einer Tasse Tee zu sich und ihrer Familie ein. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Kurze Zeit später bekamen wir jeder ein Bier vor die Nase gestellt und auch der Schnaps ließ nicht lange auf sich warten. Wir versuchten uns mit der Familie zu unterhalten und das war gar nicht so einfach, keiner von ihnen konnte englisch und wir können leider kein vietnamesich, aber zum Glück gibt es ja den Google-Übersetzer. So konnten wir uns zumindest ein wenig mit dieser herzlichen und freundlichen Familie unterhalten und so verging die Zeit und aus einer kurzen Pause wurden mehr als drei Stunden. Ein absolut tolles Erlebnis, so viel Gastfreundschaft kennt man aus Deutschland kaum bis gar nicht. Vielleicht sollten wir uns davon mal eine Scheibe abschneiden. Aufgrund des langen Rückwegs mussten wir uns leider schweren Herzens verabschieden. Auf diesem bogen wir noch einmal kurz ab und kamen zu den beeindruckenden Reisterrassen.
Wir konnten zwar nur wenig saftiges Grün entdecken, da die Felder erst bestellt wurden, aber die Architektur war trotzdem unglaublich. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Nachdem wir den diesen Anblick auf uns haben wirken lassen, schickten wir unsere Spark in den Himmel auf Erkundungstour. Was soll man sagen, die Bilder aus der Luft waren atemberaubend, wie das Ganze wohl erst aussehen muss, wenn alle Felder vom saftigen Grün des Reises erfüllt sind. Ein zweites Mal an diesem Tag fiel es uns schwer uns wieder auf den Roller zu schwingen und den Heimweg anzutreten, aber die Dämmerung saß uns so langsam im Nacken, denn wir wollten den größten Teil der Strecke noch im Hellen zurückfahren. Nach diesem unvergesslichen Ausflug und der langen Zeit auf dem Roller fielen wir abends nur noch ins Bett.
Zuvor beschlossen wir aber noch, unseren Aufenthalt in Ha Giang um eine Nacht zu verlängern, denn auch nördlich von Ha Giang sollte eine einzigartige Natur auf uns warten. Also machten wir uns am nächsten Morgen wieder auf den Weg, auch wenn der Popo noch etwas weh tat. Augen zu und durch, war unser Motto. Nach kurzer Zeit passierten wir bereits weite grüne Reisfelder und einzigartige Landschaften. Immer wieder mussten wir anhalten, um zu versuchen die Schönheit der Natur mit unserer Kamera festzuhalten. Ganz zur Freude der einheimischen Kinder schickten wir auch unsere Drohne wieder in die Luft. Wir waren damit wohl das Highlight des Tages, denn die Einheimischen bestaunten ihre Felder und Häuser mal aus einem ganz anderen Blickwinkel. Sie freuten sich riesig darüber und waren sogar etwas traurig, als wir zur Landung ansetzen mussten. Schön dass wir damit so viel Freude bereiten konnten.
Auch an dem Tag kamen wir erst kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder bei unserer Unterkunft an. Wir waren froh, dass wir unseren Aufenthalt verlängert hatten. Gerne wären wir auch
noch weiter durch den Norden gereist, aber das Land ist so groß und unser Visum begrenzt, also zogen wir gen Süden. Um den einen Tag wieder aufzuholen, entschieden wir uns für einen großen Sprung
von Ha Giang nach Hue. Die knapp 1000 Kilometer legten wir mit dem Bus zurück und nach etwa 25 Stunden anstrengender Fahrt hatten wir Hue erreicht.
Hue ist eine ehemalige Kaiserstadt und hat demzufolge auch einige historische Sehenswürdigkeiten. Am Anreisetag könnten wir zunächst etwas Ruhe im Hotel und anschließend machten wir mit Tinh, einem lokalen Guide, eine Motorradtour zu vielen sehenswerten Stätten. Nebenbei brachte uns Tinh auch einiges über den Buddhismus bei und wir erfuhren, dass Angelia im Jahr der Schlange und ich im Jahr der Katze geboren sind. Freudestrahlend teilte er uns mit: "Schön, ihr passt sehr gut zusammen. Ihr ergänzt euch!". Die Sterne sind also auf unserer Seite... Nach einigen Tempeln, einem königlichen Palast und der Besichtigung eines ehemals geplanten Wasserparks ging unsere Tour durch und um Hue zu Ende.
Wir sind froh, die Tour mit Tinh gemacht zu haben, denn neben all seinem Wissen ist er ein unglaublich einfühlsamer und freundlicher Guide. Man merkt, dass er nicht nur auf das Geld aus ist, sondern es macht ihm unheimlich viel Spaß Leuten seine Stadt zu zeigen. Die kaiserliche Zitadelle erkundeten wir am nächsten Vormittag auf eigene Faust. Hierzu sollte man ruhig ein paar Stunden einplanen, denn das Gelände ist relativ weitläufig. Es gibt aber viele interessante und schöne Dinge zu sehen und ein Besuch lohnt sich.
Einige Gebäude müssen zwar noch restauriert werden, nichtsdestotrotz kann man sich vorstellen, wie schön das Ganze damals gewesen sein muss. Man bekommt einen schönen Einblick in die ehemalige Kultur des Landes. Am frühen Nachmittag führte uns unser Weg weiter gen Süden nach Da Nang.
Der Weg nach Da Nang führt uns durch den längsten Tunnel Südostasiens. Wir unterquerten so den Hai-Van-Pass oder auch Wolkenpass. Diesen wollten wir noch erkunden, dazu aber
gleich mehr. Da Nang selbst ist die viertgrößte Stadt und liegt direkt am Südchinesischen Meer mit einem kilometerlangen Strand. Nach all der Zeit im Norden freuten wir uns mal wieder an einen
Strand zu kommen. Wir hatten zuvor ein tolles Hotel mit kurzem Weg zum Strand gefunden. Tja was soll man zu dem Strand sagen...ich denke er wird es nicht auf die Liste unserer Lieblingsstrände
finden, denn all die Menschen und die riesigen Hotels direkt am Strand ließen bei uns keine "Urlaubsstimmung" aufkommen. Aber wir waren ja auch nicht wegen des Strandes hier.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg Richtung Wolkenpass. Der Wettergott war wieder einmal auf unserer Seite und wir hatten einen blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein. Der Wolkenpass ist auch als Wetterscheide Vietnams bekannt und er trennt den Norden vom Süden. Oftmals liegt der Pass in Wolken, wir hatten aber beste Sicht und konnten den Ausblick genießen. Die Strecke zum Pass ist einfach nur traumhaft. Auf der einen Seite die Berge und auf der anderen das Meer. Als wir den Pass erreichten hielten wir allerdings nicht an, sondern nahmen einen kleinen Weg auf der rechten Seite, der weiter hoch zu einem besseren Aussichtspunkt führte. Von hier aus genossen wir das einmalige Panorama. Auf dem Rückweg hielten wir für eine kleine Erfrischung noch bei einem kleinen Café weiter unten am Berg. Nach Einbruch der Dunkelheit entdeckten wir eine bezaubernde Seite von Da Nang. Einige Gebäude aber auch Brücken werden beleuchtet und man kann ein tolles Lichterspiel betrachten. Anschließend ließen wir den Abend bei einem kühlen Bier auf dem Balkon des Hotels ausklingen. Am nächsten Tag setzten wir unsere Reise fort und es trieb uns nach Hoi An.
Da waren wir in Hoi An, eine kleine Küstenstadt auf den wir uns schon länger gefreut hatten. Es ist bekannt für seine schönen Gassen, die Abends durch die unzähligen Laternen einen ganz besonderen Charme ausstrahlen. Es ist ein kleiner Hafenort, der einst der größte Hafen in Südostasien und ein Punkt auf der Seidenstraße war. Deshalb findet man wohl auch heute noch mehr als 600 Schneider in diesem Ort.
Wer also auf der Suche nach einem ganz individuellen Kleidungsstück ist, wird hier fündig werden. Bei all der Auswahl ist es natürlich nicht so einfach den richtigen Schneider zu finden, aber man sollte sich mehrere anschauen und Preise vergleichen. Wie so viele Besucher Hoi Ans haben auch wir uns etwas anfertigen lassen. Man kann sich die Stoffe, Farben, Muster und Schnitte selbst aussuchen und sich so ein einzigartiges Stück nach Maß anfertigen lassen. Ursprünglich war ich auf der Suche nach einem Jacket und am Ende sind es zwei komplette Anzüge und eine Freizeithemd geworden. Aber bei den Preis kann man auch nur ganz schwer "Nein" sagen. Wir standen nur vor einem kleinen Problem, was will man auf einer Weltreise mit zwei Anzügen? Da war es, das erste Paket das wir in die Heimat schicken und da wir schon einmal dabei waren, kauften wir noch drei dieser schönen Laternen und packten sie mit ins Paket. Stellte sich nur die Frage: "Per Flugzeug oder Schiff?" Naja wir haben ja Zeit und so entschieden wir uns für den Seeweg. Nach drei bis vier Monaten sollte es in Deutschland ankommen. Wir sind gespannt. Aber auch Angelia ging nicht leer aus. Sie hat sich einen schicken Jumpsuite fertigen lassen.
Neben den Schneiderein und Laternen hat Hoi An aber auch noch einige historische Gebäude und zwei Strände. Wir waren auf Empfehlung des Hotels am An Bang Beach. Ein schöner Strand der uns ein wenig an die Ostsee erinnerte, nur eben mit Palmen. Er liegt etwas außerhalb der Stadt, ist mit einem Fahrrad aber gut zu erreichen und auf dem Weg kommt man vielen Reisfeldern vorbei. Ein Ausflug dorthin sollte man bei einem Besuch von Hoi An definitiv mit einplanen.
Nach Mui Ne wollten wir, um die Sahara-ähnliche Wüste von Vietnam zu sehen. In der Umgebung dieses kleinen Ortes gleich drei sehenswerte Naturschauspiele. Da wäre zum Beispiel der Fairy Stream. Es handelt sich hierbei um einen kleinen rotgefärberten Bachlauf, durch den man laufen kann und an dessen Seiten sich einzigartige Hänge in verschiedenen Farben erstrecken. Je nach Tageszeit und entsprechendem Lichteinfall erscheint das Gestein in leicht unterschiedlichen Farben. Auch wenn man nasse Füße bekommt, es lohnt sich definitiv. Wir waren am späteren Nachmittag dort und zum Glück waren nicht mehr so viele andere Touristen dort, sodass wir die Natur quasi für uns hatten und sie auf uns wirken lassen konnten. Für den nächsten Tag hatten wir uns mal wieder einen Roller ausgeliehen, denn wir wollten auch zu den anderen beiden Naturschauspielen. Denn es gab ja auch noch die Wüste Vietnams zu entdecken. Ein paar Kilometer entfernt kann man rote Sanddünen finden und nochmal einige Kilometer weiter sind die weißen Dünen zu bestaunen. Mit der Wahl des Rollers ging wir ein kleines Risiko ein, denn wir hatten zuvor im Internet gelesen, dass sich auf dem Weg dorthin gern die Polizei stationiert und für zufälligerweise eigentlich nur Touristen anhält. Man solle wohl zu schnell gefahren sein oder der internationale Führerscheine besitze keine Gültigkeit in Vietnam. Von diesen "typischen" Vergehen zur Rechtfertigung der Kassierung des modernen Wegezolls berichteten zumindestens andere Touristen. Auch die Besitzer unseres Homestays berichteten von solchen Geschichten. Nichtsdestotrotz verzichteten wir auf die sichere Jeep-Safari zu den weißen Sanddünen und setzten alles auf Risiko, denn durch unseren Roller wären wir unabhängig und hätten keinen Zeitdruck. Noch vor Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg und beschworen unser Glück heraus. Auf der Hintour erreichten wir ohne Zwischenfälle die weißen Dünen.
Man kann sie zwar nicht als Wüste bezeichnen, denn dafür ist der Bereich einfach zu klein, aber sie waren trotzdem sehr schön anzusehen. Schon erstaunlich wie sich solche Sanddünen dort einfach irgendwann gebildet haben. Mit der Zeit stieg die Sonne immer höher und es wurde unerträglich heiß. Also machten wir uns auf den Rückweg. Vorsichtig und ordnungsgemäß tuckerten wir über die Landstraße und hofften nicht angehalten zu werden und da war es das rettende Ufer, die roten Sanddünen. Wir hatten es durch die rote Zone geschafft, ohne angehalten zu werden. Puhh Glück gehabt! Und da waren wir bei dem dritten Naturschauspiel, die roten Sanddünen.
Wir waren etwas entäuscht, denn durch den vorherigen Besuch der weißen Dünen erschienen diese dagegen ziemlich klein. Da sie aber direkt auf dem Weg liegen, kann man hier ruhig mal kurz anhalten und den Anblick auf sich wirken lassen. Anschließend machten wir uns auf den Heimweg. Zum Nachmittag machten wir uns noch einmal auf den Weg in Richtung des nahegelegenen Fischerdorfes. Hier kann man nicht nur die Fischer bei ihrer Arbeit beobachten, sondern man hat auch einen Blick auf eine Bucht die voller Fischerboote. Weiterhin kann man sich den Fang des Tages anschauen und bei Bedarf zuschlagen. Quasi frischer als frisch, denn in der Regel kann man den gesamten Fang noch im lebenden Stadium bestaunen. Und was man da alles so zu sehen bekommt. Angefangen bei Fischen über Muscheln, Krebse, Austern, riesigen Tintenfischen oder Garnelen bis hinzu Hummer sollte hier jeder Fisch- bzw. Meeresfrüchteliebhaber fündig werden. Man kann sich sein Lieblingsmeerestier aber auch in einem der vielen Restaurants direkt aus einem Aquarium auswählen. Wir genossen ein leckeres Abendbrot und am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in Richtung Mekong-Delta.
In Can Tho laufen die meisten großen Straßen der Region zusammen und deshalb wird es wohl auch als die Hauptstadt des Mekong-Deltas bezeichnet. Nebenbei ist es sogar die viertgrößte Stadt des Landes. Wobei wir hier nicht dieses typische Großstadtgefühl wahrnahmen. Für die meisten Leute ist der Mekong der Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens. Also wollten wir die Umgebung erkunden. Zunächst einmal haben wir in Can Tho eine super Unterkunft gefunden. Wir bekamen ein kleines Handbuch mit Tipps und Empfehlungen für die Region, freien Getränken und kostenloser Nutzung der Waschmaschine, Fahrräder und eines Rollers. Unsere Gastgeber Sophia und Vu meinten nur zu uns: "Willkommen in eurem Zuhause" und so fühlten wir uns wirklich. Ein sehr schönes Homestay und eine der besten Unterkünfte unserer Vietnamrundreise.
Das Angebot des kostenlosen Rollers nahmen wir gern an und am nächsten Morgen machten wir uns auf in die Umgebung. Wir besichtigten die größte Pagode der Region und tauchten danach in die ländliche Gegend ein. Hier konnten wir all das leckere tropische Obst bestaunen. Das erste Mal in unserem Leben sahen wir bei der Ernte von Wassermelonen zu. Wir sahen weite Reisfelder, unzählige Bananenbäume und vieles mehr. So verging der Tag und wir freuten uns bereits auf den Nächsten. Über Sophia und Vu hatten wir uns eine Tour über den Floating Market und einem Ausflug aufs Land organisieren lassen.
Am frühen Morgen wurden wir von Tranh abgeholt und mit einem kleinen Boot ging es weiter auf dem Fluss in Richtung des Cai Rang Floating Markets. Hier bieten die Händler frisches Obst und Gemüse direkt von ihren Booten aus zum Verkauf an. Auf dem Weg dorthin plauderten wir mit Tranh und sie erzählte uns viele tolle Sachen über den Mekong und das Leben der Leute. Der Floating Market selbst war sehr beeindruckend und es war äußerst interessant das geschäftige Treiben zu beobachten. Danach ging es in einem kleinen Seitenkanal weiter. Es kam gleich ein tropisches Flair auf und einige Zeit später legten wir an einem kleinen Steg an, um unsere Tour auf dem Land fortzusetzen. Wir bekamen ein typisches Frühstück, besuchten eine Reisnudelfabrik und Tranh gab uns weitere Einblicke in das Leben am Mekong. Anschließend übergab uns Tranh an Lily. Die Beiden teilten sich die Tour und Lily nahm uns mit zu einer Kakaoplantage und wir bekamen Einblicke in die Verarbeitung der Kakaobohnen und nebenbei einen äußerst leckeren Eiskakao serviert. Danach ging es weiter zu Sophias Eltern, damit wir direkt in das Leben am Mekong eintauchen konnten. Dort bekamen wir ein leckeres typisches Mittagessen serviert und konnten anschließend in einer Hängematte etwas entspannen. Anschließend paddelten wir über den Kanal noch zu einem Obstgarten, wo die Bäume voller Rambutans hingen. Es sind Früchte mit weichen Stacheln, die innen ein ähnliches Aussehen und einen vergleichbaren Geschmack wie Litschies haben. Wir durften uns sogar noch einige Rambutans für später mitnehmen. Zurück bei Sophias Eltern bekamen wir noch ein paar vietnamesiche Pancakes und anschließend verabschiedeten wir uns und fuhren mit Lily zusammen zurück zu unserem Homestay. Wir hatten einen wirklich tollen Ausflug und können jedem Vietnamreisenden eine Tour durch das Mekong-Delta nur wärmstens ans Herz legen!
Am nächsten Morgen luden uns Tranh und Lily zu einem erneuten Besuch des Cai Rang Floating Markets ein, da wir den beiden erzählt hatten, dass der erste Besuch für uns leider etwas zu kurz ausgefallen war. Wir starteten wieder in den frühen Morgenstunden. Diesmal ging es mit dem Roller in die Nähe des Floating Markets. Auf einem lokalen Markt warteten wir auf unser Boot und Tranh erklärt uns das vietnamesiche Obst und Gemüse. Kurze Zeit später war unser kleines Boot auch schon da. Beim Einsteigen passierte das Malheur beim Einstiegen schaukelte das kleine Böotchen und Lily und ich kamen ins Wanken. Mit der Kamera in der Hand und all der anderen Technik stürtzte ich Richtung des Wassers. Zum Glück konnte ich mich noch auf den kleinen Steg retten und bis auf nasse Füße und einer Schramme am Rücken war das gerade nochmal gut gegangen. Lily hatte leider nicht so viel Glück und sie stürtzte direkt in den Fluss. Von oben bis unten war sie pitsche nass, aber sie nahm es mit viel Humor und einem Lächeln und meinte nur: "Hey, genießt die Tour. Ich werde euch beide für immer in Erinnerung behalten und immer wenn ich den Mekong sehe, werde ich an euch denken!"
Zu viert schipperten wir über den Floating Market und trotz des Aufregers war es ein toller Ausflug. Wir konnten sogar unsere Drohne in die Luft schicken und so das rege Treiben noch einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Lily und Tranh waren ein tolles Team und die bestens Guides die wir uns hätten wünschen können. Zurück im Homestay packten wir unsere letzten Sachen zusammen, frühstückten und schon ging es weiter Richtung Phu Quoc, eine tropische Insel im Süden Vietnams.
Um uns die Anreise zu erleichtern baten wir an unserem vorletzten Tag in Can Tho Sophia noch darum, uns einen Bus und eine Fähre auf die kleine tropische Insel im Süden Vietnams zu organisieren. Nach der Aufregung am Morgen mit dem kleinen Badeversuch im Mekong, klappt zunächst auch alles nach Plan. Wir wurden zum Busbahnhof gebracht und der Bus fuhr pünktlich los. Es schien, als würde der Busfahrer es eilig haben und wir kamen zügig vorwärts. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam der Bus jedoch zum Stehen. Nichts ging mehr. Benzin oder Öl tropfte von der Unterseite des Busses. An ein Weiterfahren war nicht zu denken. Somit war auch unsere Fähre nicht mehr zu erreichen. Aber was will man schon machen, irgendwo im nirgendwo wo keiner einen verstehen. Uns blieb nur eins, warten. Nach etwa anderthalb Stunden hatte der Busfahrer einen neuen Bus organisiert und es konnte weitergehen. Hatten wir vorher schon das Gefühl, dass das der Fahrer es eilig hatte, erreichte das Ganze nun ein neues Level. Wie auf der Flucht jagte er der verlorengegangenen Zeit hinterher. Mit wildem Hupen, Fernlicht und waghalsigen Überholmanövern holte er über eine halbe Stunde auf, brachte uns nur nix, denn die Fähre war weg. Also mussten wir zwei Stunden auf die Nächste warten.
In der Zeit erlebten wir unseren ersten Monsunregen. Sowas hatten wir noch nicht erlebt. Innerhalb kürzester Zeit öffnete der Himmel seine Tore und das Wasser kam gefühlt eimerweise herunter. Unglaublich und nach etwa einer Stunde war auch alles wieder vorbei. Trockenen Fusses konnten wir die Fähre besteigen und losging es. Normalerweise sollte die Überfahrt anderthalb bis zwei Stunden dauern, aber durch die Verspätung mussten wir auf eine Autofähre ausweichen und diese benötigte leider dreieinhalb Stunden.
Zum Glück konnten wir unser Hotel kontaktieren und einen Transfer vom Hafen organisieren. Müde und kaputt erreichten wir das Hotel und wurden dort äußerst freundlich empfangen. Wir hatten uns ein wirklich tolles kleines Resort mit ruhiger Lage ausgesucht und das zu einem Spotpreis. In Deutschland bekommt man dafür teilweise nicht mal ein Zimmer in einer einfachen Pension und hier wurde uns quasi jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Genau das Richtige nach all den vielen zurückgelegten Kilometeren und Bettwechseln der letzten Wochen.
In den darauffolgenden Tagen verließ uns leider das Glück des Wettergottes. Der Himmel war zumeist bedeckt und es regnete immer wieder. Ab und zu kämpfte sich die Sonne aber doch mal raus und wir nutzten dies und fuhren mit dem Rad umher oder machten mit einem Roller die Gegend unsicher. Wir fuhren die Insel von Norden nach Süden. Im Norden fanden wir einen traumhaften Strand, von dem wir aus direkt auf unser nächstes Reiseland schauen konnten. Kambodscha war quasi schon zum Greifen nahe. Aber alles zu seiner Zeit und noch wollten wir die letzten Tage in Vietnam genießen. An der Südspitze liegt ein kleiner Fischerort, der seit Anfang des Jahres eine neue Attraktion sein Eigen nennt. Im Februar wurde dort die weltweit längste Seilbahn, die über das Meer geht, eröffnet. Sie verbindet Phu Quoc mit einer kleineren vorgelagerten Insel, Pineapple Island. Für vietnamesische Verhältnisse war der Eintrittspreis ganz schön teuer, aber man bekommt dafür auch viele tolle Ausblicke geboten. Ein tolles Erlebnis an das wir uns noch länger erinnern werden. So verstrichen die Tage und die Abreise neigte sich dem Ende. Diesmal hatten wir uns für das schnellste Fortbewegungsmittel entschieden. Wir nutzten einen Flieger um die Reisezeit zu verkürzen, denn uns blieb nur noch ein Tag für die größte Stadt des Landes.
Nach einem kurzen Flug mit einem schönen Blick auf das Mekong-Delta erreichten wir noch am Vormittag Saigon. Die Stadt ist mittlerweile auch als Ho Chi Minh City bekannt. Mit einem Taxi ging es durch den Motorrädern übersäten, dichten Verkehr zu unserer Unterkunft. Zum Abschluss hatten wir uns noch ein absolutes Highlight rausgesucht. Über Airbnb fanden wir eine einzigartige Unterkunft mit einer äußerst freundlichen und hilfebereiten Gastgeberin. Etwas abseits des pulsierenden Zentrums hatten wir von unserem Zimmer im 23. Stock aus einen atemberaubenden Ausblick auf den Fluss und die Hochhäuser des Zentrums. Nach einem kurzen Gespräch mit unserer Gastgeberin Dung, wollten wir keine Zeit verstreichen lassen und so viel wie möglich von dieser Stadt entdecken.
Wir besuchten den Ben Thanh Markt, das zentrale Postamt mit seiner impulsanten Architektur, kamen an der Notre Dame Kathedrale, der Ho-Chi-Minh Stadthalle und Statue vorbei. Wir waren positiv überrascht, denn von vielen Reisenden hatten wir gehört, dass ihnen Saigon nicht gefallen hatte. Die Straßen sind zwar von den über 6 Millionen Motorrädern überfüllt und die Luft ist etwas stickig, wirft man aber den Blick auf die Sehenswürdigkeiten, entdeckt man den eigenen
Charme der Stadt und erkennt auch die vielen schönen Seiten. Die Stadt befindet sich im Wandel. Neben den alten Gebäuden mit beeindruckender Architektur sprießen die neuen Wolkenkratzer aus der Erde des Zentrums. Wir denken an keiner anderen Stelle des Landes kann man die Entwicklung und den Aufbruch Vietnams in die Zukunft besser erkennen. Mit den Eindrücken der Stadt kehrten wir abends zu unserer Unterkunft zurück. War der Ausblick bei Tag schon beeindruckend, kamen wir
jetzt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die unzähligen Lichter der Stadt zeichneten eine imposante Skyline. Ein wirklich toller Abschluss für unsere Vietnam-Rundreise. Am nächsten Tag lief unser 30-tägiges Visum ab. Wir hatten also doch die gesamte Zeit ausgereizt und konnten den bereits gebuchten Bus nach Kambodscha wahrnehmen. Mit dem Taxi ging es zum Bus. Dort kauften wir von unseren letzten Dong ein Baguette fürs Frühstück und stiegen mit etwas Wehmut in den Bus. Wir hatten in den letzten Wochen eine wirklich schöne Zeit und haben viele tolle Dinge erlebt. Dieses Land hat so viel zu bieten, angefangen bei der vielseitigen, beeindruckenden Natur bis hin zu den freundlichen und hilfsbereiten Menschen. Wir haben viele Facetten erkunden können, aber Vietnam ist einfach viel zu groß, um selbst in 30 Tagen alle Highlights erleben zu können. Von Saigon aus ging es also zu unserer nächsten Station. Es ging nach Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas.