Vor Beginn unserer Weltreise war vor allem Flo immer mal wieder sehr skeptisch bezüglich der Philippinen. In seinem Kopf schwebte noch das Kidnapping eines deutschen Reisepaares (auch wenn dies schon Jahre her war) und die regional begrenzte Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Je mehr Bilder und Erzählungen wir von anderen Reisenden während unserer Reise gesehen beziehungsweise gehört hatten, ließen diese anfänglichen Bedenken jedoch nach und nach immer mehr verschwinden. Gar nicht auszumalen, was für tolle Erlebnisse wir verpasst hätten, wären wir nicht auf die Philippinen geflogen. Denn allein der Leitspruch der Philippinen lässt schon einiges vermuten - „It's more fun in the Philippines“. Wie wahr diese Worte sind, versteht wohl nur der, der dort schon einmal war, aber wir wollen jetzt ja noch nicht zu viel verraten. Stellte sich also nur die Frage: „Wo fängt man bloß an, bei den mehr als 7000 Inseln?“. Wir hatten uns als Startpunkt für Flo`s Wunsch Palawan entschieden und dass wir damit gleich ein ganz großes Highlight am Anfang auf uns wartete, konnten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen. Die Anreise stellte sich, wie bereits im Malaysia-Reisebericht erwähnt, als etwas langwierig dar. Es war ein sehr langer Reisetag und letztendlich ein Nachtflug von Kuala Lumpur nach Manila. Dort nahmen wir direkt einen Anschlussflug nach Puerto Princessa auf Palawan. Nach etwa 25 Stunden Reisestrapazen und wenig Schlaf wurden unsere Nerven beim Umsteigen erst einmal wieder auf die Probe gestellt. Stellt das Umsteigen sonst eigentlich keinen größeren Aufwand dar, mussten wir diesmal bereits in Manila durch die Passkontrolle. Grundlegend ist dies auch noch kein Problem, kommt eine Maschine jedoch mit Verspätung an und es landen zur gleichen Zeit noch andere große Vögel mit vielen vielen Menschen, die durch die Passkontrolle der gemütlich arbeitenden Beamten müssen, kann sich ein solches Prozedere ordentlich in die Länge ziehen. Nach gut eineinhalb Stunden war das dann aber auch erledigt und wir machten uns in die wohl chaotischste Wartehalle, die wir bisher gesehen haben. Menschen über Menschen, keine digitale Anzeigen und Abfluggates, die sich immer wieder änderten. Kurz gesagt, genau das Richtige nach all den anderen Strapazen. Irgendwann war es dann auch soweit und unser Flieger war der Nächste. Das erste Mal konnten wir bei Tageslicht einen Blick von oben auf die Inseln erhaschen. Was für ein toller Anblick. Nach einer guten Stunde waren wir auch endlich an unserem Zielort angekommen.
Jetzt wussten wir auch, warum wir bereits in Manila durch die Passkontrolle mussten. In Puerto Princessa besteht das Ankunftsterminal nur aus einer Abfertigungshalle mit einem Kofferband und einem Geldautomaten. Sobald man aus dem Flughafen raus ist, warten, wie in Asien üblich, bereits einige Taxi- bzw. Tricyclefahrer auf uns. In Asien hatten wir ja schon das ein oder andere Fortbewegungsmittel benutzt, aber ein Tricycle war neu für uns. Im Prinzip handelt es sich dabei um ein Motorrad, an welches individuell ein Beiwagen gebaut wird und damit sowohl Fahrer als auch Fahrgäste vorm Wetter geschützt sind, ist das gesamte Gefährt überdacht. Mit den auf uns stürmenden Fahrern schacherten wir also um einen vernünftigen Preis Nach dieser kleinen Verhandlungsrunde ging es auch schon zu unserer Unterkunft. Endlich, nach etwa 30 Stunden der Reiserei konnten wir uns mal wieder in ein ordentliches Bett fallen lassen. Stellte sich nur die Frage, was wir in den nächsten Tagen so anstellen wollten. Angelia hatte sich bereits mit einigen Dingen beschäftigt. Einige schöne Dinge warteten bereits auf uns, allen voran Coron. Von unseren Gastgebern hatten wir erfahren, dass ein mal pro Woche eine große, kostengünstige Fähre nach Coron fährt. Zu unserem Glück war dies sogar am folgenden Tag. Also ging es am nächsten Tag gleich in den frühen Morgenstunden weiter. Die Fähre benötigte etwa 8 Stunden. Zu unserem Glück war im Fahrpreis sogar ein Bett enthalten und vom Schiff aus bestaunten wir die sich immer wieder verändernde Natur.
Am späteren Nachmittag kamen wir dann auch endlich auf Coron beziehungsweise auf dessen Nachbarinsel Busuanga Island an. Wir waren kaum von Bord ging es schon in die nächste Verhandlungsrunde um den Preis mit den Tricycle-Fahrern. Uns erschien der aufgerufene Preis als nicht gerechtfertigt und wir entschieden, zur Unterkunft zu laufen. Es war zwar nur ein kleines aber äußerst freundliches Guesthouse. Zur gleichen Zeit checkten auch zwei philippinische Pärchen ein. Am Abend luden uns diese bereits auf einen Emperador (traditioneller Brandy) ein. Unser Gastgeber, von uns nur noch liebevoll Don Philippe genannt, setzte sich zu unserer geselligen Runde und als er fragte, ob Flo denn schon Red Horse kenne und er diese Frage mit „Nein, bisher noch nicht“ beantwortete, setzte sich Don Philippe schnurstracks auf seinen Roller, fuhr zum nächsten Shop und keine 5 Minuten später war er zurück und überreichte Flo eine große Flasche Red Horse (typisches philippinisches Bier) mit den Worten - „Welcome in my house“. Dieser erste Abend war schon ein mal ein guter Vorgeschmack auf den Spruch – It's more fun in the Philippines.
Am nächsten Morgen besorgte uns Don Philippe für die nächsten Tage noch einen Roller. Kaum hatten wir den fahrbaren Untersatz zur Verfügung, machten wir uns auch auf den Weg. Unser erstes Ziel war der Ocam Ocam Beach, dies solle wohl der schönste Strand der Insel sein, den man ohne Boot erreichen kann. Nach einer etwa 2 stündigen Fahrt über die Insel erreichten wir einen wirklich schönen und ruhigen Strand. Lediglich ein paar einheimische Kinder und Fischer waren neben uns an diesem ruhigen Fleckchen Erde. Wir entspannten und genossen einfach nur das türkisblaue Wasser. Bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen mussten, gönnten wir uns noch eine frische Kokosnuss bei allerbester Aussicht aufs Meer.
Danach ging es wieder zurück und ab und an machten wir noch ein paar Stopps, um das ein oder andere Foto zu schießen. Von den Philippinos erfuhren wir, dass zu dieser Zeit eine Fiesta auf Coron statt findet. Wir stürzten uns auf der Suche nach etwas Essbarem ins Getümmel. An jeder Ecke gab es lecker Sachen vom Grill. Wir gönnten uns einen Snack und weiter ging's. Wir fanden noch ein kleines süßes Restaurant, in dem es nicht gerade die landestypische Küche gab, dafür bekamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder deutsche Würstchen mit Sauerkraut und Antipasti sowie einen guten Wein und ein Paulaner Hefeweizen. Auf dem Rückweg nahmen wir auch noch eine weitere philippinische Tradition war. Die Philippinos lieben Karaoke, völlig egal wie gut oder schlecht man ist. Es ist quasi schon so etwas wie ein Volkssport. Zurück in der Unterkunft warteten auch schon die Andern wieder auf uns. Gemeinsam beschlossen wir am nächsten Tag auf eine Island Hopping Tour zu gehen. Drei Inseln standen auf dem Programm, eine davon soll wohl den schönsten Strand der Region haben.
Also ging es in der Früh mit dem Boot los. Nach einer guten Stunde erreichten wir auch schon Malcapuya Island. In der Tat war es ein traumhafter Strand. Das glasklare Wasser brandete in seichten Wellen an den unglaublich weißen Sand. Wer hier nicht von einem Paradies spricht, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Wir ließen den feinen Sand durch unsere Finger rieseln und entspannten ein wenig. Danach ging es quasi weiter zur nächsten malerischen Insel.
Banana Island wurde dies genannt, denn der Strand solle wohl die Form einer Banane haben. Das hörte sich ganz nach einem Job für unsere kleine Sparki an. Wir konnten zwar nicht im Hauch eine Banane erkennen, aber naja... unglaublich schön war es trotzdem anzusehen. Unsere Guides bereiteten unser Mittagessen vor und somit war noch genügend Zeit zur Entspannung. Zum Ende unserer Tour machten wir noch einen Halt an einer kleinen Insel mit einer langen Sandbank. Wir entschieden uns dazu, eine Runde zu schnorcheln und die Unterwasserwelt zu erkunden. Die Korallen waren zum Teil sehr beeindruckend und selbst einen Findet Nemo - Star, einen Clownsfisch, bekamen wir vor unsere GoPro. Auf der Rückfahrt konnten wir noch einmal die Natur auf uns wirken lassen und einfach nur entspannen. Am Abend wurden wir von unseren Philippinos bekocht und bei einem gekühlten Glas Emperador ließen wir den Abend ausklingen. Nach einem schönen Schläfchen und einem kleinen Frühstück erkundeten wir erneut mit dem Roller die Insel und machten uns einen entspannten Tag. Am späten Nachmittag stand noch ein natürliches Wellness mit dem Maquinit Hot Spring auf dem Plan. Die angenehme Wärme der heißen Quelle ließ uns in einen tiefen entspannten Modus übergehen und dabei hatten wir noch einen atemberaubenden Blick auf die Natur von Coron Island.
Den Abend verbrachten wir, wie die Abende zuvor, mit unseren neuen Freunden Bacs, Kate, Shalla und Opol. Für den nächsten Tag planten wir eine erneute Island Hopping Tour und am frühen Morgen kauften wir auf dem Markt noch ein paar Tintenfische, Garnelen und Fische. Mit der Twin Lagoon und dem Kayangan Lake standen unter anderem zwei absolute Highlights von Coron auf dem Plan. Diese Stopps hatten es in sich. Wir mussten uns gegenseitig kneifen, um wirklich zu begreifen, dass wir diese Landschaft mit unseren eigenen Augen sehen konnten. Einfach nur atemberaubend. Wir stoppten noch am CYC Beach, wo wir uns dazu entschieden lieber schnorcheln zu gehen, als den Strand zu betreten, da es um die Insel Schildkröten geben soll und wir schon so lange darauf warteten endlich eine Schildkröte zu sehen. Leider hatten wir kein Glück, aber wir sollten in den nächsten Wochen ja noch die ein oder andere Möglichkeit haben.
Zum Lunch machten wir wieder an einem kleinen Strand einen Halt und dort bekamen wir unsere am Morgen noch gekauften Meerestiere frisch zubereitet. Des weiteren standen auch noch das Skeleton Wreck und das Malwaway Reef mit dem Coral Garden auf unserer To-Do-Liste. Wir hatten mit unseren Philippinos einen wirklich schönen Ausflug bei dem wir unfassbar schöne Natur und eine beeindruckende Unterwasserwelt zu sehen bekamen. Am Abend setzten wir uns vorerst das letzte Mal zusammen, denn für uns ging es am nächsten Tag weiter in Richtung El Nido, während die andern vier noch ein paar Tage länger auf Coron blieben. Wir planten aber auch schon ein neues Treffen in Puerto Princessa bevor wir Palawan verlassen sollten. Da wir etwas länger zusammen saßen, ging es für uns nach einer etwas kürzeren Nacht am nächsten Morgen mit einem Schnellboot nach El Nido.
Während der Fahrt zog sich so langsam der Himmel zu und das Wetter schien sich allmählich zu ändern. Kurz bevor wir unser Ziel erreichten begann es leicht zu regnen. Aufgrund des Schietwetters erkundeten wir an diesem Tag nur noch ein wenig die Stadt und fanden für unser Abendessen eine kleine äußerst leckere Pizzeria. Nach dem Frühstück des nächsten Morgens machten wir uns mit einem Roller auf den Weg zum Nacpan Beach im Norden von El Nido. Anfänglich kamen wir auch gut voran. Als wir die Hauptstraße verließen und auf eine Holperstraße abbogen wurde der Weg etwas beschwerlicher, um es noch zu beschönigen. Aufgrund des vielen Regens der letzten Tage war die „Straße“ teilweise überflutet. An manchen Stellen war es sogar so tief, dass die Reifen des Rollers kurzweilig verschwanden. Der Roller sah aus wie ein kleines Schweinchen und wir freuten uns bereits schon auf den Rückweg. Wenn man den Nacpan Beach googlete, erscheinen unter den ersten Ergebnissen, das dieser wohl der schönste Strand von El Nido wenn nicht sogar der Welt sein solle. Der Strand an sich war wirklich sehr schön und er ist vermutlich auch der schönste Strand El Nido's, aber der Schönste der Welt wäre wohl etwas zu viel Lob. Wir ließen dort den Tag verstreichen und machten uns am Nachmittag in Richtung des Corong Corong Beaches auf. Dort setzten wir uns an eine Beach Bar und richteten unseren Blick auf den kommenden Sonnenuntergang, der von einem malerischen Panorama eingerahmt wurde.
Für den nächsten Tag stand mal wieder eine Island Hopping Tour auf dem Plan. Von El Nido aus werden verschiedene Touren angeboten. Wir entschieden uns für Tour A und besuchte somit den Seven Kommando Beach, die Big und die Small Lagoon sowie die Secret Lagoon. Zum Lunch bekamen wir mal wieder ein ausgezeichnetes Mahl verschiedenster Köstlichkeiten. Angefangen bei Gemüse, Schwein und Hähnchen über Garnelen, Krebse, Tintenfisch und einem leckeren Fisch bis hin zu frischem Obst. Es war mal wieder eine tolle Tour bei der wir erneut in die faszinierende Unterwasserwelt der Philippinen eintauchten. Während der Tour wurden wir von einem heftigen Regenguss überrascht und auch am Abend und dem nächsten Morgen setzte sich das schlechte Wetter fort. Zum Glück ging es da auch schon wieder weiter für uns.
Unser nächstes Ziel war der noch (zum Glück) kaum besuchte, ruhige Fischerort Port Barton. Bei anderen Travellern hatten wir einen Geheimtipp für eine Unterkunft gefunden. Wir buchten uns für ein paar Tage in ein Baumhaus ein, welches direkt am Strand stand. In den folgenden Tagen ließen wir einfach mal alle Viere gerade sein, denn auch der Wettergott war uns weiterhin nicht so wohl gesonnen. Nur selten kämpfte sich mal der ein oder andere Sonnenstrahl durch, ansonsten war der Himmel meist eine trübe Suppe und ab und an gab es mal einen Regenschauer. Unser kleines Baumhaus war sehr simpel, aber um so schöner. Der Ausblick war einzigartig und das Rauschen des Meeres ließ uns noch ein wenig mehr entspannen. So verstrichen die Tage. Auch wenn wir gern noch länger geblieben wären, so wollten wir ja doch noch mehr von den Philippinen entdecken. Also hieß es weiterziehen.
Doch bevor es losging entschieden wir uns noch kurzfristig für eine Island Hopping Tour, denn an unserem letzten Tag waren wie von Geisterhand nahezu alle Wolken verschwunden und die Sonne schien mit voller Kraft. Wir besuchten mehrere schöne Schnorchel Spots und an einem war es dann auch endlich soweit. Lange hatten wir darauf gewartet und nun war der Moment gekommen. Vor unseren Augen tauchte eine große Meeresschildkröte auf, die sich ganz entspannt ihren Weg bahnte.
Es fiel uns schwer uns von ihrem Anblick zu lösen, aber mit der German Island wartete bereits ein weiterer Traumstrand auf uns. Unser Guide bereitete unseren Lunch vor, während wir uns schwingend in einer Hängematte die Sonne auf den Pelz brennen ließen. Nach dem Lunch stand noch ein weiterer Schnorchel Stopp auf dem Plan, bei dem wir ein weiteres Mal eine kleine Nemo-Familie fanden. Abschließend besuchten wir noch Starfish Island und wie der Name schon vermuten lässt, fanden wir dort verschiedene Seesterne. Von klein bis groß war alles dabei. So ging unsere Tour langsam gen Ende und wir freuten uns auch schon auf unsere Weiterreise nach Puerto Princessa, denn dort wollten wir uns am selben Abend noch mit den Philippinos treffen, die wir auf Coron kennengelernt hatten.
Auf dem Weg nach Puerto Princessa lernten wir durch Zufall einen älteren deutschen Mann kennen, der uns ein wenig von seinen Erfahrungen auf den Philippinen erzählte. Das erste Mal war er wohl Anfang der 90ziger Jahre dort und das nur als ein Stopp während einer Weltreise. Er meinte, dass es bei ihm damals nach den Philippinen nach Australien ging und als er eine Weile in Down Under war, entschied er sich die Weltreise zu streichen und seine restliche geplante Zeit auf den Philippinen zu verbringen, weil es dort einfach so schon war. Er meinte zwar auch zu uns, dass sich seit seinem ersten Besuch einiges geändert hat, aber er fühlt sich immer noch so wohl, dass er gern länger dort bleiben würde. Naja die ärztliche Versorgung sei wohl nicht die Beste, sodass an manchen Orten Medizinmänner oder Hebammen die Funktion eines Arztes ausüben. Dann sollte man wohl abseits eines größeren Ort besser nicht krank werden... So nach und nach konnten wir zu dem damaligen Zeitpunkt schon die Beweggründe des Mannes verstehen, einfach länger auf den Philippinen zu bleiben. Wir hatten eine sehr nette Unterhaltung mit ihm und als wir dann irgendwann in Puerto Princessa ankamen, gab er uns noch einen Tipp, dass wir nicht gleich bei der Haltestelle ein Tricycle nehmen sollten, da wir dort nur übers Ohr gehauen werden und viel zu viel bezahlen müssen. Gesagt getan. Bacs und Kate hatten für uns eine Unterkunft besorgt und dort machten wir uns kurz frisch. Kurze Zeit später wurden wir schon von Bacs und Opol abgeholt. Die Vier hatten für uns mal wieder ein typisches philippinisches Essen zubereitet. Es war mal wieder äußerst lecker, Flo aß sogar wie die Philippinos einfach nur mit den Händen und ein kleiner Emperador danach durfte natürlich auch nicht fehlen. Wir erzählten eine ganze Weile und dann meinten Kate und Bacs noch zu uns, dass sie mit uns noch in eine Bar wollen. Gesagt getan, da Bacs am nächsten Morgen wieder früh auf dem Markt stehen musste, waren wir nur kurz dort.
Für den nächsten Tag planten wir ein gemeinsames BBQ am Strand und danach lud uns Opol zu sich ein. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg in
Richtung des Marktes, wo Bacs arbeitet. Wir besorgten noch etwas Obst und Gemüse und Bacs bereitete frisches Hack an seinem Metzgerstand für uns vor, denn Flo hatte den Philippinos versprochen
typische Bouletten zu zubereiten. Für den Rückweg vom Markt lieh Bacs uns seinen Roller und wir bereiteten mit Kate noch ein paar Sachen für unseren Lunch am Strand zu. Nachdem Bacs eintrudelte,
fuhren wir los, sammelten noch Opol und Shalla ein und ab ging es zum Strand. Die Vier hatten sich für einen wirklich schönen Strand mit einer tollen Möglichkeit für unser BBQ entschieden. Unsere
Philippinos genossen unsere Bouletten und wir freuten uns über die gegrillten Muscheln und die anderen Leckereien. Kurz gesagt, wir hatten ein kleines Festmahl und machten uns einen schönen
Nachmittag.
Anschließend ging es noch zu Opols Haus, wo wir erst einmal eine kleine Führung über das Grundstück bekamen. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, ein Pomelobaum. Sie waren deutlich saftiger und geschmackvoller als diese, die wir bei uns kaufen können. Ein kleines Träumchen. Ein paar kleine süße Hundewelpen sprangen auch über unsere Füße und dann zeigte uns Opol noch seine Kampfhähne. Opol und Bacs haben, wie so viele philippinische Männer, eine Passion für den Hahnenkampf. Da es unser letzter Abend auf Palawan war, ging es nach dem Abendessen noch einmal in die Tiki Bar in der Innenstadt. Ein wenig Tanzen nach all dem Essen tat auch mal gut. Es wurde ein sehr langer Abend. Auf dem Rückweg zur Unterkunft machte Bacs nochmal einen Halt am Pier und da entdeckten wir die Fähre, die uns zwei Wochen zuvor nach Coron gebracht hatte. Sie lag bereits fertig zum Auslaufen und wartete nur noch auf die Passagiere, die sie dieses Mal befördern sollte. Danach ging es dann wirklich nach Hause. Wir verabschiedeten uns von Opol und Shalla, denn Bacs und Kate würde wir am Morgen noch einmal sehen, da sie uns zum Flughafen bringen wollten. Nach dem Frühstück packten wir unsere Sachen und kurze Zeit später wurden wir auch schon abgeholt. Da war er, einer dieser Momente die keiner so gern hat. Abschiednehmen fällt immer schwer und obwohl wir uns eigentlich noch nicht so lange kannten, waren wir sehr traurig. Eines stand für uns fest, es war kein Abschied für immer. Wir wissen zwar noch nicht, wann wir uns wieder sehen, aber wir wollen ja schließlich auch noch Baby Bacs kennenlernen. Noch vor Weihnachten sollte es wohl soweit sein. Wir lassen uns überraschen. Mit einer Träne im Auge verabschiedeten wir uns und nicht so viel später ging auch schon unser Flieger nach Cebu.
Nach einem wehmütigen Abschied schauten wir nach Betreten des Fliegers trotzdem voller Vorfreude auf das Kommende. Wir entschieden uns noch nicht einen Halt
auf Cebu selbst zu machen, sondern erst die Nachbarinsel Bohol zu erkunden. Also nahmen wir uns vom Flughafen aus gleich ein Taxi zum Fährableger. Da die Fähren in regelmäßigen Abständen
verkehren, mussten wir auch nicht lange warten und schon ging es weiter. Mit einem Tricycle ging es gleich weiter zu unserer Unterkunft und über unseren Fahrer organisierten wir uns gleich einen
Roller für die nächsten Tage. Kaum eine Stunde nach Ankunft stand unser Flitzer schon vor unserer Tür. Also konnten wir gleich am nächsten Morgen auf Erkundungstour gehen. Wir schwangen uns auf
den Roller und schon ging es in Richtung der Chocolate Hills. Nach und nach tauchten einzelne Hügel in unserem Sichtfeld auf. Diese Hügellandschaft verdankt ihren Namen der bräunlichen Färbung
des Grases zu bestimmten Jahreszeiten. Insgesamt sollen es über 1200 nahezu perfekt kegelförmige Hügel auf einer Fläche von etwa 50 km² sein. Vom Aussichtspunkt aus hatte man einen tollen Blick
über die Gegend, aber erst unsere kleine Sparki zeigte uns mal wieder wie weitreichend das gesamte Gebiet überhaupt ist.
Irgendwie erinnerten uns die Hügel auch an einen Landzug in Nordvietnam in der Gegend um Tam Son. Wir ließen noch eine Weile unseren Blick schweifen, machten das ein oder andere Foto und dann ging es für uns auch schon weiter. Nächstes Ziel war der Anda White Beach an der Südostspitze der Insel. Auf dem Weg dorthin überraschte uns immer mal wieder ein kleiner Regenschauer, denn eine große Schlechtwetterwolke hatte sich an unsere Fersen geheftet. Angekommen am Anda Beach hatten wir zum Glück die dicke Wolke hinter uns gelassen und die Sonne lächelte uns mit voller Kraft an. Uns fielen fast die Augen aus dem Kopf, so schön war der Strand in Anda. Weißer pulverartiger Sand gepaart mit einem glasklaren türkisblauen Wasser – was kann man sich mehr wünschen??? Ach ja, nicht zu viele Touris und das Glück schien wohl auf unserer Seite zu sein, denn bis auf ein paar Einheimische waren wir völlig allein an diesem Strandabschnitt. Wer hier nicht entspannen kann, dem ist so glauben wir auch nicht mehr zu helfen.
Leider mussten wir uns viel zu früh wieder lösen, aber es stand eine fast drei stündige Rückfahrt auf dem Plan. Wir passierten mehrere kleine Ortschaften
und nach und nach vernahmen wir immer öfter den Geruch von brutzelndem Fleisch auf einem Grill. Prompt meldete sich ein kleines Grummeln in unserem Bauch. Der nächste Stand war unser. Gesagt
getan. Mit ein paar Hähnchensticks im Gepäck fuhr es sich irgendwie gleich ein wenig leichter.
Die Landschaft auf Bohol war wirklich sehr schön und wir kamen immer wieder an ein paar saftig grünen Reisfeldern vorbei. Vom Roller aus konnten wir auf einen wunderschönen Sonnenuntergang blicken. Fast gleichzeitig zog seitlich von uns ein Gewitter auf. Es wurde also ein Rennen mit der Gewitterwolke. Zum Glück entkamen wir trockenen Fußes der Regenwolke.
Am nächsten Morgen fuhren wir gleich nach dem Frühstück in Richtung des Tarsier Sanctuary. Tarsiere werden auch Koboldmakis genannt. Mit einer Kopfrumpflänge von etwa 12-13 cm zählen sie zu den kleinsten Affenarten. Wirklich hübsch sind sie allerdings nicht, sie sehen eher aus wie eine Mischung aus einem Alien und einem Babyaffen. Flo erkannte sogar eine Ähnlichkeit mit Meister Yoda aus den Star Wars Filmen. Auch wenn sie nicht besonders hübsch waren, sind die Tarsiere mit ihrer pomadigen Art doch irgendwie putzige Tierchen. Anschließend machten wir uns auf den Weg in Richtung der kleinen Nachbarinsel Panglao. Dort entspannten wir einfach nur am Strand und genossen den Tag. Nebenbei machten wir uns noch ein paar Gedanken, wie es in den nächsten Tagen weitergehen sollte. Aufgrund der schlechten Wetterprognose für unsere Region entschieden wir uns gegen Siquijor und für die Surfer Insel Siargao. Das war noch die Insel mit der besten Wetterprognose, denn in diesen Tagen stand ein Super Taifun vor den Toren der Philippinen. Da Siargao etwas weiter südlich liegt, waren wir somit auch im sicheren Bereich. Am Abend buchten wir unseren Flug und unsere Unterkunft und somit waren die nächsten Tage mal wieder gesichert. Nächster Stopp – Siargao...
Also ging es am nächsten Tag mit einer frühen Fähre wieder nach Cebu zurück. Dort schnappen wir uns ein Taxi weiter zum Flughafen. Cebu war diesmal auch wieder nur ein Sprungbrett, aber wir würden wiederkommen. Der Taxifahrer war irgendwie ein witziger Zeitgenosse. Als er hörte, dass wir nach Siargao wollen, meinte er nur: „Oh da kommt doch ein Taifun, mal sehen ob der Flieger überhaupt geht!“. Der hat uns ja gleich mal Mut gemacht. Fünf Minuten später blieb er direkt an der Hauptstraße stehen und meinte nur zu uns, dass es gleich weiter gehe. Ganz hibbelig sprang er aus dem Auto, rannte zum Gehweg und das Plätschern begann. That's Asia. So etwas würde man bei uns nie erleben, aber lieber so als wenn was in die Hose geht. Mit einem sichtlich erleichterten Fahrer ging es dann weiter zum Flughafen. Dort checkten wir ganz normal ein und warteten auf den Flieger, dann das Boarding und los ging's. Von anderen Reisenden hatten wir zuvor mal gehört, dass Siargao nur eine kurze Landebahn hat und das die Piloten nur zwei Landeversuche bekommen, ansonsten müssten sie umkehren. Beim Landeanflug auf Siargao kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Palmen über Palmen, soweit das Auge reichte. Der Pilot drückte die Maschine steil runter und kaum setzten die Räder auf, begann er auch schon kräftig zu bremsen. Ui ui ui, das war wirklich eine kurze Landebahn. So schnell kamen wir nach einer Landung noch nie zum Stehen. Kurze Zeit später waren wir auch schon in der Ankunftshalle, eigentlich war es eher ein kleiner offener Raum, und warteten am „Gepäckband“ auf unsere Rucksäcke. Eigentlich gab es dort kein Band, dafür bekam man das Gepäck aber persönlich überreicht. Auch mal kein schlechter Service. Wir glauben, dass war der kleinste Flughafen, auf dem wir bisher waren. Mit einem Van ging es weiter nach General Luna, dort hatten wir uns für die nächsten Tage eine AirBnb gebucht. Der Van setzte uns sogar direkt vor der Tür ab. Unsere Gastgeberin Rose erwartete uns auch schon. Wir hatten ein ziemlich großes Zimmer mit einem einfach kleinen Bad und einer Outdoor-Küche. Mal ganz ehrlich, mehr braucht man eigentlich auch nicht. Viel nahmen wir uns für den restlichen Tag nicht mehr vor. Wir besorgten uns lediglich noch einen Roller und machten einen kurzen Abstecher zur Cloud 9, der berühmte Surfer Hotspot der Philippinen.
Am Abend fanden wir im Ort den gleichen Italiener, bei dem wir auch in El Nido schon waren. Also gönnten wir uns auch hier wieder eine leckere Pizza. Müde und geschafft fielen wir ins Bett. Nach dem Frühstück schwangen wir uns auf unseren Roller und unser erstes Ziel war der Tayangban Cave Pool. Dieser lag etwa eine gute Stunde von General Luna entfernt. Auf dem Weg dorthin passierten wir bei einem Aussichtspunkt, von dem man aus nur Palmen sah, soweit das Auge reichte.
Wir machten einen kurzen Fotostopp und anschließend ging es weiter. Als wir an dem Cave Pool ankamen, zeigte uns ein Guide den Weg. Schon kurz nach Beginn ging ohne Taschenlampe nichts mehr. Ohne Guide und Lampe findet man sich im zum Teil hüfttiefen Wasser nicht zurecht. Nach etwa 5-10 Minuten Dunkelheit tauchte ein türkisblauer Pool vor uns auf. Hier trafen wir auch auf andere Besucher. Einer der Guides zeigte uns eine kleine Cliff Jump Möglichkeit. Flo begann zu klettern und schwups stand er oben an der Kante und kurze Zeit später hatte er den 7-Meter-Sprung hinter sich gebracht. Angelia entschied sich nur für den kleinen Sprung ins kühle Nass.
Am nächsten Tag machten wir mal wieder eine Island Hopping Tour. Wir fuhren zum Hafen und da der Preis so günstig war, entschieden wir uns für eine private Tour. Bevor es losging besorgten wir uns am Stand nebenan noch fangfrischen Thunfisch und dann ging es auch schon los. Kaum waren wir aus dem Hafenbecken heraus tauchte auch schon unsere erste Station vor uns auf. Aus dem türkisblauen Wasser erhob sich eine kleine von Palmen bedeckte Insel – Guyam Island. Es ist ein idyllisches und friedliches Fleckchen Erde, wo Entspannung pur vorprogrammiert ist. Hier lernten wir auch Miriam kennen. Da ihr Boot zeitnah wieder ablegte, tauschten wir noch Nummern aus und verabredeten uns für die nächsten Tage. Wir sahen noch einen Kiter über das Wasser düsen und als sich so langsam der Hunger meldete fuhren wir weiter zur nächsten Insel, wo ein paar philippinische Frauen für ein kleines Entgelt unseren Thunfisch zubereiteten. So einfach die Zubereitung des Fisches auch war, so lecker war sie, dazu noch ein malerischer Ausblick. Was braucht man mehr? Nach einem gemütlichen Strandspaziergang fuhren wir zu unserer letzten Destination – Naked Island, eine langgezogene Sandbank. Wir verweilten dort eine Weile, sammelten ein paar angespülte Muscheln und kurz vor Sonnenuntergang ging es auch schon wieder zurück. Wie schnell doch so ein Tag verstreicht.
Am Abend verabredeten wir uns noch mit Miriam für den nächsten Tag für eine andere Tour zur Sugba Lagoon. Über ihr Hostel hatte sie noch ein paar andere Leute kennengelernt, die ebenfalls dort hinwollten. Zusammen fuhren wir zunächst mit unseren Rollern nach Del Carmen. Von dort aus ging es dann weiter mit dem Boot. Auf dem Weg in die Lagune fuhren wir über einen von Mangroven gesäumten Flusslauf. Angekommen in der Sugba Lagoon stellte wir mal wieder fest, was für eine schöne Natur es doch auf den Philippinen gibt. Bei Stand Up Paddling oder Kanufahren kann man entspannt die Lagune erkunden. So fanden wir mit den anderen zusammen eine Cliff Jump Möglichkeit, wo lediglich ein paar junge Philippinos waren. Die Einheimischen hatten einen über das Wasser ragenden Baum mit Treppenstufen versehen, oben ein Podest gebaut und fertig war eine Sprungmöglichkeit. Die Jungs meinten, dass es eine Höhe von etwa 15 m seien. Eine ganz schöne Mutprobe. Flo kletterte mit Alex hoch, warf einen flüchtigen Blick nach unten und schon sprang er. Neuer Höhenrekord und eine Mutprobe mehr geschafft.
So verstrichen ein paar schöne Stunden in der Lagune und abends trafen wir uns alle noch einmal zum Dinner. Bei einem gekühlten Bier ließen wir den Abend
ausklingen und gemeinsam mit Miriam schmiedeten wir neue Pläne für den nächsten Tag.
Wir trafen uns gleich am nächsten Morgen wieder am Hafen und zusammen mit drei neuen Weggefährten machten wir uns auf zur Sohoton Cove. Ein weiteres absolutes Highlight der Region. Wir charterten ein Boot und los ging es auf die etwa zweieinhalbstündige Fahrt. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr zog sich der Himmel zu. Angekommen in der Sohoton Cove begann es leicht zu tröpfeln und wir warteten den kurzen Schauer ab, bevor wir tiefer in diese Lagune ging. Die gesamte Lagune stellt eine atemberaubende Naturszenerie dar, bei der man an einer bestimmten und besonders geschützten Stelle mit ungefährlichen Quallen schwimmen kann. Es war eine echt einmalige und tolle Erfahrung. Auch wenn wir an diesem Tag den Wettergott nicht auf unserer Seite hatten, so war es doch eine tolle Tour, die sich auf jeden Fall gelohnt hatte. Aufgrund der langen Rückfahrt kamen wir quasi mit dem Sonnenuntergang wieder in General Luna an.
Am nächsten und leider auch schon letzten ganzen Tag auf Siargao stand nach all den Touren ein Strandtag auf unserem Plan. Zufällig trafen wir auf dem Weg zum Strand Enzo wieder und er schloss sich uns an. Er ist selbst Philippino und wir hatten ihn einen Tag zuvor auf unserer Tour kennengelernt. Enzo hatte zunächst einen Geheimtipp für uns. Gemeinsam fuhren wir zu einem Resort mit einem schönen Strandabschnitt. Leider verwehrten uns die Angestellten zunächst den Zugang. Enzo unterhielt sich eine Weile mit den Leuten dort und dann erlaubten sie uns doch einen Blick ins Innere zu werfen. Wir fragten Enzo warum sie ihre Meinung geändert hatten und er sagte: „Ich habe denen erzählt, dass ihr meine Blogger-Freunde aus Deutschland seid und ihr etwas Werbung auf Instagram für das Resort macht“. HAHA, wir kamen aus dem Lachen fast nicht raus. Aber naja, wir konnten etwas am Pool entspannen und den Blick auf das Meer genießen. Kurze Zeit später entschieden wir uns aber dazu einen anderen Platz am Strand zu suchen, der nicht zu einem Resort gehört. Wir wurden relativ schnell fündig und sprangen gleich ins Wasser. Wir waren nicht lange im Wasser und da sprang Enzo panisch auf und rannte aus dem Wasser und er schrie: „Eine Schlange, eine Schlange“. Er beschrieb uns die Wasserschlange und meinte, dass sie sehr gefährlich sei. In diesem Moment kam ein weiteres philippinisches Päarchen an den Strand und sie waren auf dem Weg ins Wasser. Wir warnten sie vor der Schlange und der Mann, meinte nach Enzos Beschreibung nur, dass sie sehr giftig sei, aber solange man sie nicht bedrängt, sei sie sehr harmlos. Vor einem Tier, dass zehnmal so giftig ist, wie eine Königskobra hatten wir trotzdem unseren Respekt und wir beschlossen nicht noch einmal ins Wasser zu gehen. Da uns ein plötzlicher Regenschauer heimsuchte, stellten wir uns alle unter und kamen ins Gespräch. So lernten wir Lycel und Franklin kennen. Sie fragten nach unseren weiteren Plänen. Als wir ihnen erzählten, dass wir am nächsten Tag nach Cebu fliegen, gaben sie uns einige Tipps und bevor wir uns versahen, buchten sie für uns schon eine Unterkunft für Moalboal, unser erstes Ziel auf Cebu.
Gemeinsam mit den beiden fuhren wir noch zu einer schwingenden Palme, dort springen Locals und jeder der sich traut an einem Pendel ins Wasser. Das war ja mal wieder genau das Richtige für Flo, aber auch Angelia nutzte die Gelegenheit. Unter großer Freude der Dorfbewohner sprangen wir mit ihnen ins Wasser. Das hatte richtig Spaß gemacht. Zum Abend verabredeten wir uns mit Lycel, Franklin, Miriam und Enzo zum Diner und rundeten so unsere wirklich tolle Zeit auf Siargao ab. Obwohl wir mit unterschiedlichen Airlines flogen, trafen wir Lycel und Franklin aber erneut am Flughafen, da unsere Flieger nach Cebu quasi zur gleichen Zeit abhoben. Angekommen in Cebu teilten wir uns sogar noch ein Taxi und die Beiden brachten uns noch zum Busbahnhof.
Als wir im Bus nach Moalboal saßen, gingen uns noch einmal die letzten Tage durch den Kopf. Wir hatten einige wirklich sehr tolle Menschen kennengelernt und
atemberaubende Natur gesehen. Genau wegen solcher Erfahrungen waren wir vor einigen Monaten aufgebrochen in die große weite Welt. Angekommen in Moalboal mussten wir zu unserem Hotel noch mit
einem Tricycle fahren. Beim Verlassen des Tricycles zog sich Angelia leider einen Cut an ihrem Unterschenkel zu, da der Fahrer beim Zusammenbauen seines Gefährts wohl etwas geschlampt hatte.
Glücklicherweise war er nicht tief und wir konnten ihn selbst versorgen. Leider sollten die nächsten Tage fast ausschließlich aus Wasseraktivitäten bestehen. Nach einem langen Tag und etwas
Aufregung am Ende fielen wir erschöpft ins Bett. Das unsere Unterkunft ein echter Geheimtipp von Lycel und Franklin war, stellten wir schon am nächsten Tag fest. Das Hotel selbst war nichts
besonderes, aber die Lage war es. Moalboal ist bekannt für die Sardinenschwärme, die sich direkt an der Küstenlinie befinden und von unserem Hotel aus hatten wir einen direkten Zugang zum Meer.
Somit brauchten wir keine Tour zu den Sardinen buchen. Gleich nach dem Frühstück sprang Flo ins Wasser und kam einige Zeit später freudestrahlend wieder heraus. Neben den unzähligen Massen an
Sardinen hatte er sogar erneut eine Meeresschildkröte gesehen.
Eigentlich hatten wir für diesen Tag eine Canyoning Tour an den Kasawan Falls geplant. Da wir Angelias relativ frischer Wunde noch etwas Schonung gewähren wollten, entschieden wir uns gegen diese Tour. Stattdessen besuchten wir diese Wasserfälle einfach so und liefen einen Teil der Strecke ab, wo Flo auch immer mal wieder ins Wasser springen konnte. Wir waren zutiefst von der azurblauen Farbe des Wassers beeindruckt. So etwas hatten wir zuvor noch nicht gesehen. Einfach nur der Wahnsinn.
Am Abend machten wir einen Spaziergang durch den kleinen Ort und stoppten an einer Beachbar. Bei einem eisgekühlten Drink und toller Live Musik ließen wir den Tag ausklingen. Wir realisierten, dass unsere Zeit auf den Philippinen sich so langsam dem Ende neigte. Eigentlich hatten wir nur noch zwei ganze Tage. Aber es waren immer noch zwei Tage. Am nächsten Morgen präparierten wir Angelias Wunde. Schließlich wollte sie auch die ganzen Sardinen mit eigenen Augen sehen. Wie den Tag zuvor waren wir einfach nur sprachlos, besonders wenn der Schwarm sich als eine geschlossene Formation bewegte. Es fällt uns schwer dieses Erlebnis mit Worten zu beschrieben. Zu unserem Glück kreuzte sogar eine Schildkröte noch unseren Weg. Glücklich und zufrieden beendeten wir unseren morgendlichen Schnorchelausflug und packten nach dem Frühstück unsere Rucksäcke.
Zur Mittagszeit schnappten wir uns einen Bus in Richtung Oslob. Leider streikte unser Telefon und somit mussten wir erstmals vor Ort nach einer Unterkunft suchen. Wir fanden eine einfache, aber gute Unterkunft, die uns sogar bei unserem Vorhaben, die Walhaie zu sehen unterstützten. Sie halfen uns am nächsten Morgen mit der Organisation der Tour beziehungsweise schleusten sie uns vor allen anderen Touris auf eines der Boote. Bevor es auf die Boote ging bekamen wir noch eine Einweisung zum Verhalten im Wasser während die Walhaie in unserer Nähe sind. Wir hatten zuvor viele zwiespältige Geschichten über Oslob und die Walhaie gehört. Hier werden die Meeresriesen angefüttert, um eine garantierte Walhai-Sichtungen anzubieten und wir hatten dabei auch nicht das beste Gefühl. Als es dann losging, wir ins Wasser sprangen und die Walhaie mit eigenen Augen sahen, waren wir äußerst beeindruckt von diesen majestätischen Tieren.
Erschreckend war nur zu sehen, das es eigentlich nicht möglich war, die Mindestabstände einzuhalten und wie touristisch das Ganze ausgeschlachtet wird. Eigentlich schlimm, wie der Mensch nur zu seiner Belustigung die Natur ausnutzt. Demzufolge waren wir zwar zu tiefst von diesen Meeresriesen beeindruckt und doch hatten wir ein schlechtes Gewissen, da wir ein Teil dieser Maschinerie gewesen waren. Um die Mittagszeit nahmen wir auch direkt einen Bus weiter nach Cebu. Dort hatten wir uns für unseren letzten Abend auf den Philippinen noch einmal mit Lycel und Franklin zum Essen verabredet. Wir hatten einen wirklich schönen und würdigen Abend, der unsere tolle Zeit in diesem atemberaubenden Land abrundete. Als wir am nächsten Tag zum Flughafen fuhren und dort auf unseren Flieger warteten, wurden wir doch sehr wehmütig. Wir hatten so viele schöne Dinge erlebt, einmalige Natur gesehen, aber besonders die Menschen hatten uns begeistert. Seien es Kate, Bacs, Shalla, Opol oder Franklin und Lycel gewesen, sie waren es, die unserer Zeit auf den Philippinen das besondere Etwas verliehen hatten. Also verließen wir das Land mit einem weinenden Auge, es stand aber für uns fest, dass wir definitiv noch einmal zurück kommen werden. Ach und eines können wir definitiv bestätigen, der Leitspruch „It's more fun in the Philippines“ ist definitiv war.