Mit den tollen Eindrücken aus Myanmar im Gepäck ging es zunächst weiter nach Bangkok. Eigentlich wollten wir Thailand auf unserer Reise auslassen und streng genommen, waren wir ja auch nicht wirklich dort. Die paar Tage kann man fast nicht zählen und eine Metropole wie Bangkok spiegelt sicherlich nicht den Rest des Landes wieder. Weshalb machten wir also diesen Stopp. Es gab zwei Gründe. Einerseits mussten wir etwas Zeit überbrücken, um einen günstigen Flug nach Bali zu bekommen, denn von Mandalay aus, waren die Flüge einfach zu teuer. Auf der andern Seite hatten wir schon mal wieder Lust auf Großstadtflair. Wie schnell die allerdings wieder verflog, war schon erstaunlich. Nach all der Freundlichkeit in Myanmar war hier kaum noch etwas davon zu spüren. Naja, Großstadt eben. Aber so etwas kennen wir ja auch aus Deutschland. Jeder ist in Hektik oder hat Zeitdruck und alles muss ganz schnell gehen. Gut, dass wir noch etwas Zeit haben bis wir zurück kommen. Da waren wir also in Bangkok. Über AirBnb hatten wir uns ein schönes Apartment mit einem einmaligen Ausblick ausgesucht. Zu unserer Freude sollten wir in den kommenden Tagen auch Anna und Nina wieder treffen. Die beiden Mädels hatten wir auf unserer Reise in Kambodscha kennen gelernt und zufällig mussten sie auch etwas Zeit in Bangkok überbrücken. Das wir uns so schnell wieder sehen, hätten wir nicht für möglich gehalten. Am ersten Tag kamen wir zunächst aber erst mal einfach nur an, akklimatisierten uns an die Großstadt gewöhnen und genossen den Ausblick.
Am nächsten Morgen traf wir uns mit den beiden Mädels auf einen Kaffee. Wir plauderten über die letzten Wochen und tauschten uns aus, was wir jeweils so erlebt hatten. Die Zeit verging wie im Flug. Viel hatten wir uns für Bangkok eh nicht vorgenommen und wie auch wir, hatten Anna und Nina kein Interesse daran irgendwelche Tempel oder ähnliches zu besichtigen. Einen kleinen Ausflug in das Bangkoker Nachtleben stand aber trotzdem bei uns auf der Agenda. Es gibt da ja schließlich den einen Song von Murray Head „One Night In Bangkok“. Ohne das Ganze weiter auszuführen, kann man nur sagen, dass es eine sehr spaßige und legendäre Nacht war. Am nächsten Tag gönnten wir uns alle etwas Ruhe.
Den Tag darauf trafen wir uns erneuten mit Anna und Nina und diesmal ging es in die ein oder andere der unzähligen Shopping-Malls von Bangkok. Am Abend ging es für uns vier dann noch in aus Hangover II bekannte Rooftopbar. So außergewöhnlich wie der Ausblick von dort war, waren auch die Getränkepreise. Da tut es schon weh, wenn man aus seinem kleinen Backpacker-Budget mal umgerechnet 8€ für einen Tee bezahlen muss. Der Ausblick entschädigte einen aber dafür. Anschließend ging es noch zum wirklich schönen Neon-Nightmarket. Dieser ist wirklich mal einen Besuch wert. Kurze Zeit später war es auch schon wieder an der Zeit Abschied zu nehmen, denn für Anna und Nina ging es am nächsten Tag weiter nach Australien und unser Weg führte uns nach Indonesien. Es ging nach Bali. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns voneinander. Aber wir werden uns hoffentlich in Australien wieder sehen. Am nächsten Tag kam dann aber auch schon die Vorfreude auf Bali auf.
Da waren wir also auf Bali. Ein jahrelanger Traum von Angelia wurde endlich wahr. Von Anfang an stand fest, dass wir hier etwas länger bleiben wollten. Also besorgten wir uns ein Visa on Arrival. Dieses sollte es uns mit einer Verlängerung ermöglichen bis zu 60 Tage in Indonesien zu bleiben. Wir waren kaum aus dem Sicherheitsbereich raus, schon begann der Kampf der Taxifahrer um uns. Wir hatten ja schon viel in Asien erlebt, aber das was wir dort am Flughafen erlebten, war nochmal eine ganz andere Dimension. Die Fahrer riefen Mondpreis für unsere kurze Fahrt auf, dass uns schon fast schwindlig wurde. Zum Glück gibt es die App Grab, über die man sich ein Taxi rufen kann und siehe da, wir hatten einen Fahrer zu einem Zehntel des zuvor aufgerufenen Preises. Angekommen im Hotel fielen wir einfach nur noch ins Bett. Es war schließlich schon weit nach Mitternacht.
Am nächsten Tag machten wir uns auf, ein wenig unsere Umgebung zu erkunden. Unser Hostel lag in Kuta, einem sehr touristischen Ort an der Küste und in der Nähe des Flughafens. Kuta selbst hat nicht viel zu bieten, von hier aus konnten wir aber gut die Südspitze Balis mit dem Roller entdecken und es lag Nahe des Immigrationsbüros, bei dem wir unser Visum verlängern wollten. Bei der Einreise wurde uns mitgeteilt, dass wir das Visum nach einer Woche in Indonesien verlängern könnten. Also entschieden wir uns dazu, etwa eine Woche in Kuta zu bleiben. Natürlich wollten wir endlich mal wieder an den Strand und so führte uns unser Weg am ersten Tag direkt an den Strand. Ein tolles Gefühl nach all den Wochen mal wieder mit den Füßen durch die Brandung zu laufen. Der Tag verstrich und wir konnten auch schon den ersten Sonnenuntergang über dem Meer bestaunen. Am nächsten Tag ging es gleich nach dem Frühstück mit dem Roller in Richtung Süden. Wir bahnten uns unseren Weg durch den dichten Verkehr, um aus der Stadt zu kommen. Unser erstes Ziel war der Balagan Beach. Ein wirklich schöner Strand in einer kleinen Bucht. Hier konnten wir ganz entspannt unsere Seele baumeln und die Zeit verstreichen lassen. Anschließend besuchten wir noch den Dream Beach. Anders als es der Name vermuten lässt, war er allerdings nicht so traumhaft. Es waren einfach viel zu viele Menschen in dieser kleinen Bucht. Also genossen wir nur kurz den Ausblick und da sich der Tag so langsam schon gen Abend neigte entschieden wir uns für das Abendbrot in Richtung Jimbaran aufzumachen, da gab es gute Gelegenheiten direkt am Strand zu essen. Bei leckerem Essen und einem entspannten Glas Wein konnten wir so den Sonnenuntergang betrachten und den Abend ausklingen lassen.
Bali ist auch bekannt für sein gesundes und leckeres Essen und natürlich wollten auch wir endlich etwas davon probieren. Viel hatten wir bereits davon in den sozialen Netzwerken gesehen. Also ging es am nächsten Tag gleich morgens in eines der angesagten Restaurants in Canggu und wir bestellten uns jeder eine leckere Smoothie-Bowl zum Frühstück. Was für ein Genuss das war. Ein Muss für jeden, den es nach Bali verschlägt. Den restlichen Vormittag verbrachten wir entspannt am Strand. Anschließend ging es zurück und wir machten uns im Hotel noch einmal frisch und dann ging es am frühen Abend erneut an den Strand, um dort den Abend bei einem leckeren Cocktail und dem einmal wöchentlich stattfindenden Freiluftkino, ausklingen zu lassen.
Da wir uns für einen längeren Aufenthalt auf Bali entschieden hatten, wollten wir auch mal wieder an einem Ort etwas mehr Zeit verbringen und so was wie ein Zuhause haben. Wir hatten uns dafür Ubud ausgesucht. Also hatten wir uns im Vorfeld etwas umgehört und ein paar Termine für Besichtigungen auf den nächsten Tag gelegt. Also ging es mit dem Roller nach Ubud. Nachdem wir uns bereits einige Möglichkeiten angeschaut hatten, stand zum Ende unserer Besichtigungstour noch eine Villa auf dem Plan. Dort lernten wir den Besitzer Wyan kennen. Er zeigte uns seine gerade erst fertig gewordene Unterkunft. Auf Anhieb gefiel sie uns sehr gut. Nach längerer Verhandlung konnten wir uns auch auf einen unschlagbaren Preis einigen und Wyan lud uns anschließend noch zu sich nach Hause ein, um auch seine Frau kennen zu lernen. Sie sind ein tolles Paar und wir freuten uns bereits zu dem Zeitpunkt schon auf unsere Zeit als deren erste Gäste. Da wir uns diese Unterkunft allerdings für die letzten drei Wochen auf Bali ausgesucht hatten, verabschiedeten wir uns zunächst noch einmal. Am nächsten Tag ging es wieder in Richtung Südspitze von Bali. Wieder einmal mussten wir uns zunächst durch den dichten Verkehr schlängen, um aus der Stadt zu kommen. Nachdem wir das geschafft hatten, ging es weiter in Richtung Nusa Dua. Dort fanden wir einen schönen, weitläufigen Strand und obwohl wir während der Hauptsaison dort waren, konnten wir auch einen Abschnitt finden, an dem kaum andere Touristen anzutreffen waren. Wir genossen die Sonne und die Abkühlung durch das Meer und so verstrich die Zeit. Wir hatten einen tollen Tag am Strand.
Wieder angekommen in unserer Unterkunft kühlten wir uns noch einmal im Pool ab und lernten dabei noch ein paar andere Deutsche kennen. Wir unterhielten uns eine ganze Weile und verabredeten uns für den nächsten Tag für eine Beach Party. Wir wollten zur Burning Beach Party am Karma Beach. Am frühen Nachmittag orderten wir uns ein Taxi und los ging es. Dabei mussten wir feststellen, wie müßig es sein kann, mit dem Auto auf Bali voran zu kommen. Der Strand lag in einer kleinen Bucht zu der man nur über eine lange Treppe gelangen konnte. Wir waren etwas enttäuscht, als wir unten ankamen, denn eine Party war dort eigentlich nicht zu finden. Vielmehr war es eine Strandbar des dazugehörigen Resorts. Trotzdem war es eine schöne Atmosphäre. Gute Musik und ein paar kühle Getränke gepaart mit dem Blick aufs Meer und die Brandung ließen die kurzweilige Enttäuschung verfliegen. Zumindest der Name der Party wurde noch gerechtfertigt, denn nach Sonnenuntergang wurde noch eine große, am Strand aufgebaute Strohpuppe verbrannt. Anschließend ging es wieder zurück zum Hotel.
Es folgte ein weiterer Tag der Entspannung, bis wir am darauffolgenden Tag endlich zum Immigrationsbüro zur Verlängerung unseres Visums konnten. Wie es sich für ein Amt gehört, mussten wir eine Nummer ziehen und warten bis wir aufgerufen wurden. Die anfängliche Freude über die kurze Wartezeit verflog sehr schnell, als uns die freundliche Beamte mitteilte, dass der gesamte Prozess zur Verlängerung des Visums ganze sieben Tage dauert. Die Mühlen der Behörden mahlen also nicht nur in Deutschland sehr langsam. Unvorstellbar. Am ersten Tag reicht man lediglich ein Formblatt ein. 2-3 Tage später muss man wieder kommen, um ein Foto von sich machen zu lassen und die Fingerabdrücke abzugeben. Es ist ja nicht so, als hätte man das bei der Einreise noch nicht getan und wiederum einige Tage später darf man erneut erscheinen um zu bezahlen und seinen Pass mit dem verlängerten Visum abzuholen. Schon seltsam, dass die Ausstellung des Visums zur Einreise am Flughafen nur wenige Augenblicke dauert und ein einfache Verlängerung so kompliziert gestaltet wird. Vielleicht wollen die Behörden den Langzeittouristen auch mal kurzweilig das Gefühl der Entspannung nehmen, anders ist das eigentlich nicht zu erklären. Da wir uns allerdings zwei Tage später in Richtung der kleinen Inseln neben Bali aufmachen wollten, konnten wir in Denpasar nicht unser Visum verlängern. Ärgerlich, da wir nur deshalb so lange in Kuta geblieben waren. Naja, wir hatten ja auch noch etwas Zeit. Am Abend bevor das Boot nach Nusa Lembogan fuhr bekamen wir vom Bootsbetreiber noch eine Nachricht, dass die Fähre am nächsten Tag aufgrund der hohen Wellen vermutlich nicht fahren wird. Irgendetwas schien uns an Kuta binden zu wollen. Zum Glück bekamen wir eine Mail von unserer nächsten Unterkunft auf Nusa Lembogan, dass sich unser gebuchter Yoga- und Surf-Retreat dementsprechend einfach nur verschieben wird und wir keinen Tag verlieren würden.
Am folgenden Morgen bekamen wir zunächst eine Absage vom Bootsbetreiber, die Wellen seien einfach zu hoch, doch kurze Zeit später bekamen wir erneut eine Nachricht. Es bestünde doch noch die Möglichkeit auf eine Überfahrt. Mit mehr Hoffnung als Zuversicht ging es also zu Hafen. Dort hieß es erst einmal warten. Nach 45 Minuten wurde uns mitgeteilt, dass eine Abfahrt aus diesem Hafen nicht möglich sei und wir deshalb zu einer anderen Abfahrtsstelle gebracht werden müssen. Eine weitere Stunde später waren wir dann doch auf dem Boot und kurze Zeit später ging es in Richtung Nusa Lembogan. Es war ein ordentlicher Seegang, doch unser Boot bahnte sich einen sicheren Weg. Zur Begrüßung bekamen wir in unserer Unterkunft einen leckeren Smoothie, der uns schon etwas die beschwerliche Anreise vergessen ließ. Für die folgenden Tage bekamen wir einen Zeitplan. Es wechselten sich Yoga und Surfstunden über dem vorgelagerten Riff ab und nebenbei stand viel Entspannung auf dem Plan. Hier konnten wir einfach nur die Seele baumeln lassen.
In unserer Freizeit nahmen wir uns ab und an mal einen Roller, um die kleine Insel und ihre Nachbarinsel, Nusa Ceningan zu erkunden. Wir besuchten unter anderem die Blue Lagoon, die Yellow Bridge, das Devil´s Tear, die Sandy Bay oder die Mushroom Bay. Die hohen Wellen dieser Tage waren an einigen dieser Punkte besonders eindrucksvoll zu sehen. Beide Inseln sind sehr klein, haben aber ihren Scharm, da sie nicht ganz so stark von Touristen übervölkert sind.
Wir hatten eine tolle Zeit auf Nusa Lembogan, die nur ein mal kurz von dem Erdbeben auf Lombok unterbrochen wurde. Mit 6,4 auf der Richterskala war es schon ein relativ starkes Beben, dass auch auf unserer kleinen Insel zu spüren war. Für jemanden wie uns, der zuvor noch nie ein Erdbeben gespürt hat war es ein sehr seltsames Gefühl. Umso trauriger war es, dass dabei erneut Menschen ums Leben kamen und viele Leute ihr Zuhause verloren haben. Es führte auch dazu, dass wir unsere Pläne für die nächste Zeit änderten. Ursprünglich wollten wir auch nach Lombok, einerseits um dort unser Visum zu verlängern und andererseits um diese schöne Insel zu erkunden. Wir hatten aber kein gutes Gefühl mehr dabei und auch Liz, eine Angestellte unserer Unterkunft, riet uns davon ab. Also mussten wir unsere Pläne ändern. Aber wir wollten zuvor sowieso noch einen Stop auf Nusa Penida machen.
Bevor es für uns nach Nusa Penida ging, wartete aber noch eine Überraschung auf uns. Viktor und Inga, wir hatten sie in Myanmar kennengelernt, schrieben uns eine Nachricht, dass sie gerade auf dem Weg nach Nusa Lembogan seien. Wie klein die Welt und der Zufall so groß doch manchmal sein kann. Das nächste Wiedersehen mit anderen Reisenden, die wir zuvor kennengelernt hatten. Gemeinsam entschieden wir nach Nusa Penida zu fahren.
Wir entschieden uns diesmal mit leichtem Gepäck zu reisen und ließen deshalb unsere großen Backpacks auf Nusa Lembogan, da wir dort nochmal für unseren noch ausstehenden Schnorchelausflug zurück kehren wollten. Mit der Leichtigkeit des kleinen Gepäcks mieteten wir uns direkt nach Ankunft einen Roller und fuhren zu unserer Unterkunft. Kurze Zeit später trafen wir uns auch schon wieder mit Viktor und Inga. Wir wollten keine Zeit verlieren und los ging es in Richtung des Atuh Beach auf der Südostseite der Insel. Liz hatte uns schon vorgewarnt, dass die Straßen auf Nusa Penida nicht die besten sein sollen und kurz nachdem man von der großen Hauptstraße abgebogen war, bekamen wir das auch schon zu spüren. Aber was nimmt man nicht alles auf sich für einen schönen Ausblick bzw. einen Strand. Angekommen am Atuh Beach kamen wir aus dem Staunen kaum heraus. Bevor wir am Strand ankamen, mussten wir noch einige Treppen herunter steigen. Die Aussicht vom Parkplatz aus war allerdings auch schon einmalig. Der Strand lag in einer kleinen kreisrunden Bucht und seiner berühmten Felsformation mit einem Steinbogen in die Meeresöffnung. Was für ein Anblick. Nachdem wir unten angekommen waren, konnten wir zusehen, wie die Ebbe einsetzte und das Wasser verschwand. Mit zunehmender Ebbe tauchten immer mehr Steine auf, die zuvor nicht zu sehen waren. Da sich der Tag so langsam gen Abend neigte entschieden wir uns für den Rückweg. Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem typischen kleinen balinesischem Tempel und einem kleinen Fischerdorf vorbei.
Für den nächsten Tag hatten wir uns noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit ausgesucht. Wir starteten mit dem bekannten T-Rex Felsen über dem Kelingking Beach. Nach einer unfassbaren Aussicht auf den Felsen und den darunter liegenden Strand, kann wer mutig und waghalsig genug ist, den Abstieg zum Strand wagen. Der deutsche TÜV hätte die Wegbefestigung sicherlich nicht abgenommen und an manchen Stellen erinnerte einen der Abstieg eher an Freeclimbing, aber die paar Befestigungen gaben doch immer wieder halt.
Irgendwann kamen wir doch an und wir wurden für den beschwerlichen Abstieg belohnt. Der Strand war einfach nur der Wahnsinn. Die stürmischen Wellen der letzten Tage waren auch an diesem zu sehen und so konnten wir beobachten, wie immer wieder die hohen Wellen brachen und teile des Strandes überspülten. Welch ein Naturschauspiel. Wir verweilten noch einen Moment und machten uns dann an den beschwerlichen Aufstieg. Hoch ging es irgendwie leichter als runter.
Anschließend ließen wir keine Zeit verstreichen und fuhren in Richtung des Angel´s Billabong, einem natürlichen Pool. Auf dem Weg dorthin konnten wir am Horizont noch ein beeindruckendes Naturschauspiel bewundern. Der oft von Wolken verhangene Mount Agung auf Bali zeigte sich für einen Moment, die Spitze erhob sich über der Wolkendecke. Was für ein imposanter Anblick.
Tiefbeeindruckt setzten wir unsere Fahrt zum Angel´s Billabong auf den schlechten Straßen Nusa Penidas fort. Leider war es für uns aufgrund der hohen Wellen nicht möglich dort eine kurze Erfrischung zu genießen. Also setzten wir unseren Weg weiter zum Broken Beach fort. Dieser ist nur wenige Minuten vom Angel´s Billabong entfernt. Auf dem Weg dorthin konnten wir von Land aus sogar noch ein paar Delphine im Meer entdecken. Der Broken Beach selbst ist ein von weiten zunächst unspecktakuläres kleines Loch. Kommt man jedoch näher, sieht man, dass sich ein großes Loch im Boden befindet und dass diese Bucht sogar durch eine kleine Öffnung mit dem Meer verbunden ist. Ein wirklich atemberaubendes Bild zeigte uns allerdings erst mal wieder unsere kleine Spark aus der Luft. Es ist schon erstaunlich, was Mutter Natur über die Jahre dort geschaffen hat. Einfach unglaublich.
Mit diesen Eindrücken machten wir uns auf zu unserem letzten Tagesziel, die Crystal Bay. Hier wollten wir uns den Sonnenuntergang anschauen. Die Zeit saß uns im Nacken und so wählten wir den kürzesten Weg und dachten wir zuvor, wir wären bereits auf schlechten Straßen unterwegs gewesen, wurden wir hier nochmal eines besser belehrt. Als wäre der Abstieg zum Kelingking Beach noch nicht genug Abenteuer für einen Tag gewesen, fanden wir hier nochmal ein neues Level hinsichtlich des Rollerfahrens. Unglaublich, aber die Abkürzung zahlte sich aus
und wir kamen rechtzeitig vor Sonnenuntergang an. Ein toller Abschluss für unseren heutigen Tag. Am nächsten Tag trennten sich wieder unsere Wege. Viktor und Inga wollten wieder direkt zurück nach Bali und wir setzten zunächst noch einmal mit dem Boot nach Nusa Lembogan über. Vorher nutzten wir aber nochmal die Zeit und fuhren mit unserem Roller weiter über die Insel. Wir starteten am Rumah Pohon Baumhaus. Von dort aus hat man einen unglaublich schönen Ausblick auf die felsige Steilküste. Von dort aus ging es zum Peguyangang Wasserfall. Dieser ist sogar genau genommen ein Tempel und um dorthin zu gelangen geht es über eine lange Treppe an der Klippe hinunter.
Wir schafften es nicht einmal bis zum Wasserfall, denn unterwegs warfen wir einen Blick auf das untenliegende Meer und wurden dabei Augenzeuge des majestätisch und anmutig wirkenden Mantarochen, wie sie auf der Suche nach Plankton ihre Bahnen durch das Meer zogen. Wir verweilten dort eine ganze Weile und konnten zwischendurch sogar ab und zu eine Meeresschildkröte erkennen, die immer wieder auf- und abtauchte um Luft zu holen.
Anschließend mussten wir uns leider schon auf den Rückweg machen, denn das Boot in Richtung Nusa Lembogan wartete bereits auf uns. Mit dem Boot ging es zurück und wir freuten uns bereits auf den Schnorchelausflug am darauffolgenden Tag, denn wir sollten die Möglichkeit bekommen mit den Mantarochen zu schnorcheln. Am nächsten Morgen wurden wir leider etwas enttäuscht, da die Wellen immer noch zu hoch waren, war es zu gefährlich die Mantay Bay anzufahren, um dort zu schnorcheln. Aber die Sicherheit geht vor. Also besuchten wir andere Spots und konnten dort einen Eindruck in die Unterwasserwelt gewinnen. Anschließend ging es quasi direkt weiter zum Bootsanlieger.
Wir nahmen ein Speedboot nach Bali und von dort aus setzten wir unsere Reise gleich weiter nach Lovina, einem kleinen Ort im Norden von Bali. Kurz nach Sonnenuntergang kamen wir an und von unterwegs hatten wir uns eine schöne Unterkunft über AirBnb gebucht. Nach all der Zeit des Reisens hatten wir mal wieder eine eigene Küche zur Verfügung und wir konnten unser eigenes Essen kochen. Also deckten wir uns am nächsten Morgen mit frischen Obst und Gemüse ein und füllten somit unseren Kühlschrank. Wir hatten sogar einen Mixer und wir konnten uns frische Smoothies machen. Von Lovina aus wollten wir einen erneuten Versuch starten unser Visum im nahegelegenen Singaraja zu verlängern. Doch dazu sollte es leider nicht mehr kommen. Am zweiten Abend in Lovina bereiteten wir gerade unser Essen zu und machten Pläne für die nächsten Tage, als die Erde erneut begann sich zu bewegen, diesmal jedoch noch stärker als beim letzten Mal. Es war ein unheimlicher Moment. Kurze Zeit später erfuhren wir, dass das Epizentrum wieder auf Lombok lokalisiert war und dass es diesmal noch viel mehr Menschen das Leben gekostet hat. Einfach nur schrecklich. Welche rohe Kraft Mutter Natur verursachen kann. Irgendwie fühlten wir uns nicht mehr sicher und wir fassten den Entschluss, Bali doch viel früher zu verlassen, als wir es zuvor geplant hatten. Wir machten uns einen Plan B und buchten uns für zwei Tage später einen Flug nach Kuala Lumpur. Also mussten wir nur irgendwie wieder gen Süden kommen und zu unserem Glück wollte unser Gastgeber auch in diese Richtung. Putu Ben war wirklich ein toller Gastgeber. Er musste zwar in Richtung Süden, er machte aber nur für uns einen Umweg nach Kuta, denn eigentlich wollte er zurück nach Ubud. Die Freundlichkeit der Balinesen ist einfach nur unglaublich. Umso schwerer fiel es uns, die Insel zu verlassen. Doch bevor wir unsere Weltreise begannen, stand für uns immer fest, dass unsere Sicherheit und Gesundheit immer im Vordergrund steht und da wir uns irgendwie unwohl fühlten, war es eine Entscheidung der Vernunft. Wir verließen Bali aber mit einem Gefühl der Unvollkommenheit. Wir hatten zwar schon einige tolle Orte besucht, es gibt aber noch so viele mehr, die wir uns noch anschauen und entdecken wollten. Also steht für uns fest, wir werden wieder kommen. Einen weiteren Einblick in unsere Erlebnisse findet ihr hier...